Kooperation mit Uber

Deutscher Mitfahranbieter geht in die USA

15.12.2014
Während der Fahrdienst-Vermittler Uber bei seiner europäischen Expansion auf immer mehr Hürden stößt, traut sich der deutsche Mitfahr-Spezialist Carpooling den Start in den USA. Allerdings ist der Markt dort laut Rivalen deutlich schwieriger als in Europa.

Der Betreiber des Portals Mitfahrgelegenheit.de wagt sich in den US-Markt (PDF-Link). Der Münchner Mitfahr-Spezialist Carpooling macht seine App in den USA landesweit verfügbar. Man rechne damit, dass vor allem mittlere Strecken wie etwa zwischen New York und Boston besonders populär sein werden, sagte ein Sprecher am Montag.

Carpooling funktioniert anders als Uber: Es ist ein Mitfahr-Angebot, bei dem der Fahrer die Kosten erstattet bekommt, aber keinen Gewinn machen soll. Deshalb hat der Anbieter im Gegensatz zum Taxi-Rivalen Uber keine Probleme mit Behörden. Carpooling hat nach eigenen Angaben über sechs Millionen registrierte Nutzer in Europa.

Zugleich geht die Münchner Firma, die den Autokonzern Daimler unter ihren Investoren hat, zum US-Start eine enge Kooperation mit Uber ein. Die Mitfahrer sollen zum Treffpunkt eine Fahrt mit Uber buchen können. Im Gegenzug werde Uber den Carpooling-Dienst als Option in seine US-App aufnehmen.

Der Uber-Deal könnte für Carpooling ein Problem lösen, das unter anderem den französischen Konkurrenten BlaBlaCar vom Start in den USA abschreckt. Viele amerikanische Städte seien so schlecht mit dem öffentlichen Personennahverkehr erschlossen, dass zur günstigen Mitfahr-Gelegenheit auf der Langstrecke oft noch hohe Kosten für ein Taxi in der Stadt hinzukämen, erklärte der dpa vor wenigen Tagen BlaBlaCar-Mitgründer Nicolas Brusson. Außerdem mache der relativ niedrige Spritpreis Mitfahr-Angebote weniger attraktiv als in Europa. (dpa/tc)