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Deutscher IT-Markt schwächelt noch

18.06.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mit der Nachfrage nach Halbleitern, Kommunikationsprodukten und IT-Dienstleistungen sieht es auf dem deutschen Markt weiterhin eher düster aus. Nach einem Bericht des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) schrumpfte der Halbleiterabsatz im Monat Mai im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 25 Prozent. Im April lag dieser um 29 Prozent hinter dem Vorjahresergebnis, während der Monat März gar ein Minus von 35 Prozent ergab. Im Schnitt liegt der Absatzrückgang in den ersten fünf Monaten 2002 im Jahresvergleich bei 30 Prozent. Bezüglich seiner Prognosen für das Gesamtjahr hingegen ist der Verband nicht mehr ganz so pessimistisch und rechnet derzeit mit einem Minus von „lediglich“ elf Prozent. Man sei immer noch zuversichtlich, dass die Halbleiternachfrage in der zweiten Jahreshälfte steige.

Die Kollegen vom Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) haben ihre Wachstumsprognosen für das Jahr 2002 zwar nach unten korrigiert, sehen aber dennoch Anzeichen für eine allmähliche Erholung des deutschen IT-Markts. Hatten die Bitkom-Experten das Plus beim Absatz von IT- und Telekommunikations-Produkten sowie -Services gegenüber dem Vorjahr noch zur CeBIT auf 4,2 Prozent geschätzt, rechnet der Verband mittlerweile mit einem Anstieg um lediglich 1,8 Prozent auf insgesamt 149 Milliarden Euro. Das für das kommende Jahr prognostierte Wachstum von 8,6 Prozent hält Bitkom-Präsident Volker Jung mittlerweile nicht mehr für realistisch. Dennoch zeigt sich Jung zuversichtlich: Zwar sei die Kauflust der Unternehmen noch immer sehr verhalten, die steigende Investitionsbereitschaft auf Anbieterseite in neue Produkte und Dienstleistungen deutet der Bitkom-Präsident jedoch als

Zeichen, dass die Dürreperiode ein absehbares Ende hat. (kf)