Preisverfall bei Speichern die Hauptursache

Deutscher Halbleitermarkt schrumpft 1996 um drei Prozent

15.11.1996

Trotz der abflachenden Steigerungsrate liegt der Inlandsmarkt für elektronische Bauelemente laut ZVEI in nahezu allen Industriezweigen erheblich über den Zahlen des Jahres 1994. Die einzige Ausnahme bilde der Bedarf in der Unterhaltungselektronik , der tendenziell seinen Abschwung in Deutschland weiter fortsetze. Vor diesem Hintergrund sprach Dietmar Hartling, stellvertretender Vorsitzender des Fachverbandes "Bauelemente der Elektronik" im ZVEI, von einer "Atempause" der Bauelemente-Industrie.

Vor allem Speicherchips mußten in den vergangenen Monaten einen Preisverfall von bis zu 70 Prozent verkraften. Da sie das größte Einzelsegment im Halbleitermarkt darstellen, wirkt sich ein starker Preisverfall in diesem Sektor sehr drastisch auf die gesamten Marktzahlen aus.

Aufgeschlüsselt nach Branchen, haben die Bauelemente für die Datentechnik mit einem Minus von 18 Prozent den stärksten Rückgang aller Teilbereiche zu verzeichnen. Wie Hartling ausführte, ist für die Absatzflaute in diesem Segment vor allem der PC-Markt verantwortlich. Da die PC-Industrie mit 50 Prozent Anteil mit Abstand der größte Abnehmer für Speicherchips ist, schlagen Preisnachlässe bei Mikrocomputern sofort auf den Bauelemente-Markt durch.

Während die Industrie-Elektronik und die Konsumgüter - bis auf die Unterhaltungselektronik - ein leichtes Defizit zu verzeichnen hatten, konnten Telekommunikation und vor allem die Kfz-Elektronik mit einem Plus von sechs beziehungsweise sieben Prozent weiter zulegen.