Im Kernbereich der Werbewirtschaft arbeiten derzeit 186.796 Fachkräfte, der überwiegende Teil davon in der Werbegestaltung wie Agenturen, Grafik-Ateliers und Werbefotografen. Zweitstärkster Bereich sind die Werbeabteilungen in Unternehmen, dahinter folgen Beschäftigte in der Verbreitung von Werbemitteln, besonders bei Verlagen, Funkmedien und in der Außenwerbung. "Das Verhältnis fixes Personal zu Freelancern liegt etwa bei 80 zu 20. Gerade in den Agenturen ist es wesentlich, dass gute Mitarbeiter gehalten werden", sagt Nickel. Es komme aber durchaus vor, dass Leute, die richtig Karriere machen wollten, von sich aus kündigten. Auffallend war 2007 der Aufstieg des Internets als Angebotsplattform für Jobs in der Werbebranche. Gut ein Drittel der Stellenangebote wurden auf Portalen von Agenturen, Medien und werbenden Unternehmen ausgeschrieben.
Trotz der derzeit guten Arbeitsmarktsituation blickt der ZAW vorsichtig in die Zukunft. Die Branche steuere durchaus auf Probleme zu. Aufgrund der nahenden demografischen Probleme in Deutschland, der anhaltenden Konjunkturanfälligkeit der Werbewirtschaft sowie punktuellen Sättigungserscheinungen bei der Nachfrage nach Experten warnt die Dachorganisation vor Blauäugigkeit. Es sei wichtig, attraktive Ausbildungsprogramme und Arbeitsmöglichkeiten, die individuellen Lebensumständen angepasst sind, anzubieten. Auch eine leistungsgerechte Bezahlung könne in Zukunft ein Trumpf für die Werbewirtschaft sein.
Die werbeintensivsten Branchen im vergangenen Jahr waren Handelsorganisationen, die Automobilbranche sowie Zeitungen. Publikumszeitschriften und Verlage finden sich ebenfalls in den Top-Ten, auf Rang elf lagen TV-Unternehmen. "Medien reinvestieren häufig einen Teil ihrer Werbeeinnahmen in eigene Werbung. Somit erklärt sich die starke Präsenz unter den werbeaktivsten Bereichen", erläutert Nickel im Gespräch mit pressetext. Die ebenfalls werbeintensive Branche Telekommunikation lag 2007 auf Platz sechs. (pte)