Deutsche Unternehmen bevorzugen heimische IT-Dienstleistungen

11.12.2006
Von Dorothea Friedrich
Deutsche Unternehmen stehen dem wachsenden Trend bei Computerfirmen skeptisch gegenüber, IT-Dienstleistungen in Billiglohnländer zu verlagern.

Einer Erhebung von Meetbiz-Research im Auftrag des IT-Beratungsunternehmens Softlab zufolge akzeptiert lediglich ein Viertel der mehr als 400 befragten Mittelstands- und Großunternehmen so genannte Offshoring-Services. Dagegen meinen 56 Prozent, dass die technische Unterstützung ihrer IT unbedingt aus Deutschland kommen sollte. Fast jeder Dritte würde sogar seine Geschäftsbeziehungen mit seinem IT-Dienstleister überprüfen, sofern der wichtige IT-Services in kostengünstigere Länder auslagert. 29 Prozent sehen darin keinen Grund, über eine Beendigung der Zusammenarbeit nachzudenken und sich nach einem anderen Partner umzuschauen. Ein weiteres Drittel macht mögliche Konsequenzen von zusätzlichen Faktoren abhängig.

Die Sorge vor Sprachproblemen ist einer der Hauptgründe für die kritische Haltung gegenüber dem Offshoring. Das sagten 61 Prozent der Befragten. Ein weiteres Risiko sieht mehr als die Hälfte in zeitlichen Verzögerungen aufgrund der geografischen Entfernung, wenn es konkrete Probleme zu lösen gilt. Ähnlich viele befürchten sogar Produktivitätseinbußen durch höhere Ausfallzeiten bei ihren Computersystemen. Geringere Qualitätsmaßstäbe in den Billiglohnländern sind für 44 Prozent ein Grund für ihre ablehnende Haltung gegenüber Offshoring. Dagegen gibt es vergleichsweise wenig Bedenken gegen die fachlichen Kompetenzen der Service-Mitarbeiter in den Billiglohnländern.