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Deutsche Telekom zweifelt an UMTS-Erfolg

06.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Kurz vor dem Beginn des UMTS-Zeitalters bekommen die Manager der Deutschen Telekom offenbar weiche Knie. So ist inzwischen auch zu ihnen die Erkenntnis durchgedrungen, dass Wireless-LANs in den meisten Fällen deutlich leistungsfähiger sind als die Datenübertragung über UMTS. Dies berichtet zumindest die "Wirtschaftswoche" unter Berufung auf ein vertrauliches Strategiepapier der Bonner TK-Konzerns. In diesem heißt es unter anderem, 90 Prozent der für UMTS gedachten mobilen Datenfunkanwendungen würden durch WLANs besser erfüllt. So bieten sogenannte Hotspots vor Bahnhöfen, Flughäfen, Hotel und Restaurants einen deutlich besseren mobilen Internet-Zugang. Eine Überlegenheit des 3G-Mobilfunkstandards können die Strategen dem Bericht zufolge lediglich auf der grünen Wiese und in Erholungsgebieten erkennen. Genau dort würden allerdings derzeit noch keine

UMTS-Netze aufgebaut.

Das traurige Fazit: Immer öfter stellt sich wegen der hohen UMTS-Lizenzkosten die Frage, ob eine Kombination der etablierten Mobilfunkstandards (GSM, GPRS) mit Wireless-LANs nicht sinnvoller gewesen wäre, zitiert das Wochenmagazin aus dem Bericht der Consulting-Tochter von T-Systems Detecon. Als Konsequenz, so die 'Wirtschaftswoche' werden die vier Telekom-Töchter T-Com, T-Mobile, T-Online und T-Systems nun auf der CeBIT eine eigene "Wifi-Offensive" (Wireless Fidelity) vorstellen. Die Überlegungen gehen sogar so weit, auch die öffentlichen Fernsprecher der Telekom mit Wifi-Sendern nachzurüsten. (mb)