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Umsatz stagniert

Deutsche Telekom plant aggressive Preispolitik

29.10.1998
Von Michael Hufelschulte
Umsatz stagniert

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Die deutsche Telekom hat in den ersten drei Quartalen 1998 Gewinnsteigerungen von 22 Prozent verbuchen können. Der Konzernüberschuß betrug nach vorläufigen Berechnungen bis Ende September bereits drei Milliarden Mark. Trotz der hohen Gewinne stagnierte jedoch der Umsatz: In den vergangenen drei Quartalen konnte das Telekommunikationsunternehmen lediglich ein Wachstum von 3,6 Prozent verbuchen. Im dritten Quartal lag der Konzernumsatz gar bei 1,6 Prozent. Die Telekom erklärte, daß das geringe Wachstum auf die Marktanteilsverluste bei Fern- und Auslandsgesprächen zurückzuführen sei. "Diese sind eine direkte Folge der asymmetrischen Regulierungsmaßnahmen und der daraus resultierenden einseitigen Bevorzugung der Wettbewerber", heißt es in einer Pressemeldung. Die deutsche Telekom will daher schon in den nächsten Wochen "aggressive Tarifsenkungsmaßnahmen" durchführen. Jürgen Grützner vom Deutschen Verband für Post- und Telekommunikation (DVPT) äußerte sich in einem Interview mit dem Saarländischen Rundfunk sehr kritisch gegenüber den Ankündigungen der Telekom. Es sei bedauerlich, daß die Preissenkungen erst als Reaktion auf Marktanteilsverluste erfolgten. Er gehe davon aus, daß die Preise noch tiefer fallen werden. Die Konkurrenten der Telekom würden sicherlich auch weiterhin ihre Chance nutzen, den Kunden günstige Tarife anzubieten.