Deutsche Telekom gibt Richtfunknetz an Ericsson ab

30.08.2007
Der Kostendruck zwingt die Netzbetreiber zu Umstrukturierungen und Outsourcing. Jetzt hat die Deutsche Telekom dem schwedischen Netzwerkausrüster Ericsson die Verantwortung für den Ausbau und Betrieb ihres Richtfunknetzes übertragen. Das Abkommen gilt zunächst für sechs Jahre.

Der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson und die Deutsche Telekom haben sich in einem Abkommen über den Betrieb und die Wartung des Richtfunknetzes der Bonner für die kommenden sechs Jahre geeinigt. Über den finanziellen Umfang der Vereinbarung machten die Konzerne keine Angaben.

Ericsson erwirbt das Richtfunknetz und übernimmt die Verantwortung für die Realisierung und den Betrieb der Richtfunk-Verbindungen. Dazu gehören auch Netzplanung und -ausbau. Im Rahmen des Managed Capacity Abkommens kauft die Telekom in den kommenden Jahren Richtfunk-Kapazitäten von Ericsson ein. Knapp 200 Mitarbeiter wechseln zum schwedischen Ausrüster.

Richtfunk findet auch in den Mobilfunknetzen Einsatz. Die Technik wird sehr häufig zur Anbindung der einzelnen Basisstationen an ihre übergeordneten Einheiten eingesetzt. Sie bietet Vorteile gegenüber Festnetzleitungen, da sie schneller aufgebaut werden kann und einen direkten Zugriff auf die Hardware durch die Netzbetreiber erlaubt.

Ericsson gibt sich zuversichtlich, bei gleichbleibend hoher Qualität die Kosten senken und die Profitabilität durch den Hinzugewinn neuer Kunden steigern zu können. Der überwiegende Teil des Datenverkehrs im Richtfunknetz der Deutschen Telekom läuft bereits heute über Systeme von Ericsson.

Die Auslagerung ist ein weiterer Schritt zur Kostensenkung bei den Mobilfunkbetreibern. Der Netzbetreiber E-Plus hat sein Netz ebenfalls an den Netzwerkausrüster und Service-Anbieter Alcatel-Lucent ausgelagert. Telekom-Chef Rene Obermann schlug kürzlich vor, die Rahmenbedingungen für den Mobilfunkbetrieb so zu ändern, das verschiedene Anbieter auf gleiche Frequenzen zugreifen können.

powered by AreaMobile