Verringerung der Mainframe-Abhängigkeit als Ziel

Deutsche Storagetek mit Einbußen trotz Expansion

22.02.1991

FRANFURKT/MAIN (CW) - Trotz Ausweitung des Geschäftsvolumens mußte die Storage Technologie GmbH, Frankfurt, Einbußen beim Bruttogewinn hinnehmen. Dieser sank - nach Unternehmensangaben wegen des Zusammenschlusses mit der Storagetek EDV Service GmbH - um 48 Prozent auf 7,8 Millionen Mark im Geschäftsjahr 1990. Die Mutter-Company legte bei Umsatz: und Gewinn zu.

13 Prozent Volumenwachstum verzeichnete die Frankfurter Tochter des Speichersysteme-Herstellers, wobei in der Vergleichszahl des Jahres 1989 noch elf Prozent außerordentliche Einkünfte enthalten waren wie das Unternehmen vor der Presse bekanntgab. Gestiegen sind ebenfalls Auftragseingang (um 40 Prozent auf 119 Millionen) und Auftragsbestand (55 Prozent auf 62 Millionen Mark), berichtete Storagetek-Geschäftsführer Klaus Beier. Die deutsche Gesellschaft generiert nach seinen Angaben insgesamt 97 Prozent des Gesamtumsatzes mit Speichersystemen verschiedener Technologien und mit Druckern, während der Software-Umsatzanteil auf inzwischen drei Prozent angewachsen sei.

Durch die Gründung einer neuen Geschäftsstelle in Leipzig und den Ausbau der Berliner Niederlassung werden im Laufe des Jahres 15 neue Mitarbeiter eingestellt werden. Weiterhin ist geplant , in Wien die österreichische Storagetek Computer-Handelgesellschaft mbH aus der Taufe zu heben.

Die Cash-Cow des Herstellers hierzulande ist nach Darstellung von Marketing-Chef Gerhard Prokasky das Kassettensystem 4400 ACS. Bis 1989 nur für IBM- und PCM-Rechner verfügbar, sei die Einheit seit 1990 auch für den Anschluß an Maschinen von Unisys, Bull, Cray, ICL, Control Data und Siemens eingerichtet. Vorrangiges Ziel in diesem Jahr ist nach Prokaskys Worten die "Durchdringung des Siemens-Marktes", wofür neben dem 4400 ACS auch die übrigen Storagetek-Produkte vorbereitet werden sollen.

Weitere Zielvorgaben seien der Ausbau des Geschäftes mit Lizenz-Software für das Speicher-Management und der Beratungsaktivitäten. Mit der Übernahme der Aspen Peripherals Corp., Longmont/Colorado, durch den Mutterkonzern habe man sich darüber hinaus dem Markt der kleinen und mittleren Rechnersysteme angenähert; Aspen produziert als OEM 18 Spur-Kassettensysteme. Mitte nächsten Jahres, so sieht es die "Roadmap" des Unternehmens vor, wird die neue, auf der Disk Array Architektur basierende, Plattengeneration "Eisberg", verfügbar sein.

Die Muttergesellschaft Storage Technology Corp. aus Louisville/Colorado, steigerte im abgelaufenen Bilanz-Zeitraum ihren Umsatz um 16 Prozent auf 1,14 Milliarden Dollar. Nach Abzug außerordentlicher Aufwendungen 1990 und eines außerordentlichen Ertrages im Jahr 1989 legte der Konzern um 92 Prozent beim Netto-Ertrag zu: Unter dem Strich in der geprüften Bilanz steht ein Profit von 70,6 Millionen Dollar. Der Speicherriese macht derzeit nach eigenen Angaben etwa 40 Prozent seines Geschäftes mit Kunden außerhalb der USA; bis Ende 1992 soll das Verhältnis zwischen In- und Auslandsgeschäft ausgeglichen werden.