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Deutsche Plattenindustrie setzt auf Schnüffelsoftware

12.02.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft e.V. will illegale Musikangebote im Internet mittels "Schnüffelsoftware" aufspüren und den Zugriff auf entsprechende deutsche und ausländische Sites dann über die Internet-Service-Provider (ISP) verhindern.

Die Software "Rights Protection System“ (RPS) spüre die Seiten mit raubkopierten Inhalten auf und erstelle eine "Negativ-Liste" mit den jeweiligen Adressen. Die ISPs sollen nun überzeugt werden, die URLs dann zu blockieren, erklärt Dr. Hartmut Spiesecke vom Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft. File-Sharing-Dienste wie Napster oder Gnutella seien davon allerdings nicht betroffen.

Der Vorschlag findet bei Internet-Nutzern wenig Anklang. Das System werde nicht funktionieren und die Einführung entbehre jeder gesetzliche Grundlage. "Es wird keine ISPs geben, die das mitmachen", meint Andy Müller-Maguhn vom Chaos Computer Club. Spiesecke widerspricht: "Das Herunterladen von Musik, ohne zu bezahlen, ist Diebstahl."