Handel mit Softwarelizenzen soll neue Kunden erschließen

Deutsche Leasing AG baut verstärkt auf das IT-Geschäft

28.03.1997

Die DL hat inklusive ihrer inländischen Tochtergesellschaften im Geschäftsjahr 1995/96 (Ende: 30. September 1996) ein Neugeschäft in Höhe von 2,84 Milliarden Mark an Anschaffungswerten tätigen können. Dies gab der Sprecher des DL-Vorstandes, Horst Figge, bei der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt am Main bekannt. Das Unternehmen, dessen Gesellschafterkreis sich aus den westdeutschen Landesbanken sowie einigen Großsparkassen zusammensetzt, konnte damit gegenüber dem Vorjahr (2,68 Milliarden Mark) ein Wachstum von 5,7 Prozent erzielen. Der Jahresgewinn betrug 35 Millionen Mark.

Obwohl die Investmentberatung und nachfolgende Finanzierung von Fahrzeugen, Maschinen sowie betrieblichen Anlagen traditionellerweise nach wie vor den Schwerpunkt des DL-Geschäfts bildet, konnte der Bereich Informations- und Kommunikationstechnik einschließlich Software mit einem Anteil von immerhin 26,7 Prozent am Neu- beziehungsweise sogenannten Breitengeschäft seine Bedeutung untermauern (siehe Abbildung). Mit in dieses Segment fallen, wie Figge erläuterte, auch das Softwareleasing sowie das erst im vergangenen Jahr vorgestellte neue DL-Angebot "Licence Trade" - der Handel mit Softwarelizenzen.

Gerade innovative Konzepte wie das letztgenannte seien, so der DL-Chef, zwingend notwendig, um sich nach dem Boom im Zuge der Wiedervereinigung im jetzt immer schwieriger werdenden Leasinggeschäft zu behaupten. Als Ursachen hierfür nannte Figge neben der schlechten Konjunkturlage die für sein Unternehmen verschärfte Risikosituation, die wiederum aus der Zunahme der Insolvenzen in Deutschland resultiert. Obwohl größere Einzelverluste vermieden werden konnten, sind die Ausfälle insgesamt leicht angestiegen, hieß es.

Mit Angeboten wie Licence Trade wolle man daher gerade im vielversprechenden IT-Business neue Kunden gewinnen, betonte Figge. Das Prinzip sei dabei eine Stundung des Kaufpreises für Softwarelizenzen entsprechend den Bestimmungen des klassischen Handels. Der Kunde habe dann die Möglichkeit, die je nach Implementierungsumfang fällige Lizenzgebühr in 24 oder 36 Monatsraten zu bezahlen. Darüber hinaus soll das seit 1988 betriebene reine Softwareleasing (der Abschluß von Leasingverträgen ohne entsprechende Hardware) ausgebaut werden. Gleiches gilt für das Angebotsspektrum beim herkömmlichen IT-Leasing - also der Implementierung von Hard- und Software inklusive Beratung sowie Machbarkeitsstudien und Basis-Schulung.