Security in Unternehmen

Deutsche Internetnutzer verhalten sich irrational

26.03.2010
Deutsche Webnutzer legen einer jetzt veröffentlichten internationalen Untersuchung zufolge beim Umgang mit Spam-Mails ein riskantes Verhalten an den Tag.
Hacker greifen meistens über Botnets an. Das Mariposa-Botnet griff über die Hälfte der größten US-Unternehmen an.
Hacker greifen meistens über Botnets an. Das Mariposa-Botnet griff über die Hälfte der größten US-Unternehmen an.

Botnets sind das mit großem Abstand wichtigste Instrument des Spam-Versands. Untersuchungen des deutschen E-Mail-Sicherheitsanbieters Eleven besagen, dass sie für etwa 97 Prozent des deutschen Spam-Aufkommens verantwortlich sind.

Eine wesentliche Gefahrenquelle sind hierbei E-Mail-Nutzer. Dies ergab eine Umfrage der Messaging Anti-Abuse Working Group (MAAWG). Auch deutsche Nutzer, so die Studie, legen dabei ein riskantes Verhalten an den Tag. Für die Umfrage wurden E-Mail-Nutzer in Deutschland sowie in den USA, Kanada, Frankreich, Großbritannien und Spanien zu ihrem E-Mail-Verhalten befragt.

Trotz besseren Wissens riskantes Verhalten

Dabei weisen besonders die deutschen Nutzer eine erhebliche Diskrepanz zwischen dem Wissen um die Gefahren und dem eigenen Verhalten auf: Einerseits gaben 91 Prozent der in Deutschland befragten Nutzer an, von der Existenz von Botnets zu wissen. Immerhin 45 Prozent bestätigten darüber hinaus, sogar schon einmal Opfer eines Virus geworden zu sein. Andererseits hielten es trotzdem 62 Prozent für unwahrscheinlich, dass ihr Rechner mit einem Bot infiziert werden könnte. Diese fatalistische Haltung übertraf deutlich die Ergebnisse, die bei der Befragung in den anderen untersuchten Ländern erzielt wurden.

43 Prozent der Befragten gaben zu, Spam-Mails geöffnet zu haben. Elf Prozent haben schon einmal auf einen in einer Spam-E-Mail enthaltenen Link geklickt - immerhin einer der wichtigsten Infektionswege für Botnets. 13 Prozent öffnen E-Mails sogar regelmäßig - und dass, obwohl sie diese für betrügerisch halten.