Gemeinsam gegen Funklöcher

Deutsche Handy-Netze werden jetzt besser

22.09.2022
Von 
Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.
Deutsche Telekom, Vodafone und O2 arbeiten auf eine besondere Weise zusammen, um ihre Mobilfunknetze zu verbessern. Die Details.
Um Funklöcher zu schließen, arbeiten Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica/O2 jetzt zusammen.
Um Funklöcher zu schließen, arbeiten Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica/O2 jetzt zusammen.
Foto: Alrandir - shutterstock.com

Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica/O2 machen Fortschritte dabei, Lücken in ihren Mobilfunknetzen zu beseitigen. Dabei geht es um die sogenannten "grauen Flecken": Also um Standorte, an denen nur ein einziger Mobilfunkanbieter Netzabdeckung bietet (im Unterschied dazu bezeichnet man als "weiße Flecken" Standorte, an denen es überhaupt keinen Handyempfang gibt).

So funktioniert die Zusammenarbeit

So haben sich Telekom und O2 jetzt gegenseitig Zugang zu jeweils 200 Mobilfunkstandorten gegeben. Bis Ende 2022 sollen es bis zu 700 Standorte sein, bei denen sich Telekom und O2 gegenseitig Zugang zur Netztechnik des jeweils anderen Unternehmens geben. Das soll die Mobilfunkversorgung für mehrere 100.000 Menschen im gesamten Bundesgebiet verbessern.

Bei dieser "graue Flecken"-Kooperation müssen keine zusätzlichen Antennen am Mobilfunkmast abgebracht werden. Gerade in gering besiedelten beziehungsweise frequentierten Gebieten sei es für die Betreiber unwirtschaftlich, separate Infrastrukturen zu errichten und mit eigener Netztechnik zu betreiben, wie die Telekom erklärt. An den jeweiligen Standorten bieten die Betreiber dann allen Nutzern 4G-Zugänge auf dem 800-Megahertz-Frequenzband.

Vodafone und O2 kooperieren ebenfalls

In ähnlicher Weise arbeitet die Telekom auch mit Vodafone zusammen, um "graue Flecken" zu beseitigen. Dadurch sollen bisher 2.600 graue Flecken geschlossen worden sein. Weitere 400 Standorte sollen folgen, wie Vodafone erklärt.

Auch O2 und Vodafone arbeiten zusammen

O2 arbeitet jetzt ebenfalls mit Vodafone beim Beseitigen von "grauen Flecken" zusammen. Insgesamt soll damit an über 2000 Standorten der gegenseitige Netzzugang ermöglicht werden. Die ersten beiden Stationen, an denen Vodafone-Kunden nun auch dort Netz haben, wo vorher noch keines war, liegen in Dedenborn (ein Ortsteil der Gemeinde Simmerath in der Städteregion Aachen) und in der Feldberger Seenlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Im Gegenzug hat auch Vodafone O2 zwei Mobilfunk-Standorte zum Start zur Verfügung gestellt. Diese liegen in Essen-Kupferdreh und in der brandenburgischen Gemeinde Linthe. (PC-Welt)