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Deutsche haben genug vom PC

01.08.2006

Die Fußball-WM hat der Branche ebenfalls nicht gut bekommen, denn Privatnutzer haben das Geld lieber in neue Fernseher investiert - wenn überhaupt etwas zu investieren vorhanden war. Hinzu kommt ein ungewöhnlich langer Zyklus des dominanten Betriebssystems "Windows XP", das seit genau fünf Jahren auf dem Markt ist. Mit dem Nachfolger "Vista" ist bekanntlich erst 2007 zu rechnen, so dass von dieser Seite keine rasche Belebung des PC-Marktes zu erwarten ist.

Neue Konzepte wie Tablet-PCs und Media-Center-PCs sind im Massengeschäft gescheitert: Einerseits ist kein Bedarf auf breiter Front vorhanden, andererseits sind die Preise überzogen. Auch scheint sich eine Renaissance des Einzelhandels anzubahnen: Antworten auf komplexe Fragen etwa zur Heimvernetzung erwarten sich viele Kunden eher beim Anbieter an der Ecke als bei Aldi. Größte Verlierer nach absoluten Stückzahlen waren im zweiten Quartal Medion (minus 33,3 Prozent), Acer (minus 7,5 Prozent) und FSC (minus 2,1 Prozent). Der Gewinner des Quartals war Dell mit einem Zuwachs von 14,3 Prozent vor HP (plus 11,3 Prozent).

Das Fazit fällt insgesamt düster aus: Eine Belebung des PC-Geschäfts ist frühestens dann zu erwarten, wenn Verbraucher und Unternehmen gleichzeitig ihre vorhandenen Rechner ablösen. Vor 2008 sei davon jedoch kaum auszugehen, so Gartner-Analystin Meike Escherich. Bis dahin dürften sich einige Hersteller des "Sorgenkinds PC" entledigt haben. (ajf)