Deutsche haben genug vom PC

01.08.2006
Die Zahl der verkauften Systeme sinkt im zweiten Quartal.

Der deutsche PC-Markt hat einen katastrophalen Frühsommer erlebt. Laut Gartner schrumpfte die Summe der von April bis Juni verkauften Rechner gegenüber dem Vorjahr um knapp vier Prozent auf 1,9 Millionen Geräte. Dabei handelt es sich um den ersten Rückgang seit vier Jahren. Desktops verkauften sich extrem schlecht - minus 13 Prozent. Das Wachstum der Notebooks hat sich auf plus acht Prozent abgeschwächt. Beide Teilsegmente sind summa summarum sowohl bei Endkunden (minus drei Prozent) als auch bei Unternehmen (minus fünf Prozent) gesättigt, der Wechsel von stationären auf mobile Rechner liegt in den letzten Zügen.

Deutscher PC-Markt

Hersteller Marktanteil Marktanteil Entwicklung

Q2/2005 Q2/2006 Stückzahlen

1. Fujitsu-Siemens 17 Prozent 18 Prozent -2,1 Prozent

2. HP 10 Prozent 12 Prozent +11,3 Prozent

3. Dell 10 Prozent 11 Prozent +14,3 Prozent

4. Acer 8 Prozent 8 Prozent -7,5 Prozent

5. Medion 11 Prozent 7 Prozent -33,3 Prozent

Quelle: Gartner Dataquest

Zudem geht der Preisverfall munter weiter, denn Ende 2005 waren die Lager der Händler geflutet worden. Die Fußball-WM hat der Branche ebenfalls nicht gut bekommen, denn Privatnutzer haben das Geld lieber in neue Fernseher investiert - wenn überhaupt etwas zu investieren vorhanden war. Hinzu kommt ein ungewöhnlich langer Zyklus des dominanten Betriebssystems "Windows XP", das seit genau fünf Jahren auf dem Markt ist. Mit dem Nachfolger "Vista" ist erst 2007 zu rechnen, so dass von dieser Seite keine rasche Belebung des PC-Marktes zu erwarten ist. Diese kommt frühestens, wenn Verbraucher und Unternehmen gleichzeitig ihre alten Rechner ablösen. (ajf)