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Wissenschaftler konzipieren und drehen Beiträge selbst

Deutsche Forschungsgemeinschaft startet Science TV

18.04.2008
Von pte pte
Aktuelle Forschungsergebnisse und wissenschaftliche Themen lebendig und verständlich vorzustellen, ist das Ziel des Projekts Science TV der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG

Über das Medium Internet sollen laut DFG vor allem junge Menschen, aber auch Lehrer und Wissenschaftsinteressierte, in Kurzfilmen Einblicke in aktuelle Themen der Wissenschaft erhalten. Das Material für diese Kurzfilme wird dabei von den beteiligten Wissenschaftlern selbst zusammengestellt und gedreht. "Wir brauchen das Interesse junger Leute, um den wissenschaftlichen Nachwuchs sicherzustellen. Wir müssen neue Wege gehen, um zu vermitteln: Forschung ist spannend", fasst DFG-Präsident Matthias Kleiner zusammen. Die Forscher wurden in Intensivseminaren von professionellen Kameraleuten technisch geschult und entwickelten Drehbücher und Storyboards für ihre Filme. Nun senden sie Woche für Woche Filmmaterial ein, das von professionellen Produktionsfirmen auf einige Minuten verdichtet und in Episodenform erscheinen wird, so dass "filmische Forschungstagebücher" entstehen. "Entscheidend ist, was gefilmt wird. Deshalb haben wir großen Wert auf die Entwicklung der sogenannten Storyboards gelegt. Wir haben jedes Projekt besucht und gemeinsam mit den Wissenschaftlern die Geschichte entwickelt, die erzählt werden soll", so Filmproduzent Peter Prestel, der die DFG gemeinsam mit der Autorin Gisela Graichen bei der Entwicklung des Projekts unterstützt.

Gerade in den Bevölkerungsgruppen, die wenig oder keinen Kontakt zur Wissenschaft haben, solle über dieses Angebot - und das expandierende Medium Internet - Interesse und Verständnis für Methoden und Ergebnisse der modernen Forschung geweckt werden, erklärt Projektassistentin Bettina Schneider gegenüber pressetext. Dazu wurden zehn Forschungsprojekte aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, die rund um den Globus durchgeführt werden, ausgewählt: So untersuchen Biologen die Auswirkungen eingeführter Tierarten auf das Ökosystem Bodensee, Physiologen versuchen Roboter zum Laufen zu bringen und Baugeschichtler überlegen, wie die Tempelanlagen von Angkor zu retten sind.

Die Kurzfilme werden auf der Plattform DFG-Science-TV zur Verfügung gestellt und archiviert, so dass der Zuschauer die kontinuierliche Entwicklung der Projekte verfolgen kann. Darüber hinaus sollen Portraits der Wissenschaftler, ausführlichere Informationen zu den einzelnen Projekte und weiterführende Links die Nutzer animieren, sich weiter mit der Materie zu beschäftigen. Zunächst sei Science TV als Pilotvorhaben für einen Zeitraum von drei Monaten, also 12 Folgen für jedes Forschungsprojekt, bis zum 15. Juli angelegt, eine Fortsetzung sei nicht ausgeschlossen. (pte)