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Deutsche Firmen sind beim E-Business mit an der Spitze

18.01.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Was die Ausstattung mit betrieblicher Infrastruktur für das E-Business anbelangt, haben die deutschen Unternehmen im Jahr 2001 Rang zwei noch vor den USA im weltweiten Vergleich erreicht. Spitzenreiter ist Finnland. Zu diesem Ergebnis kommt die Untersuchung "Stand und Entwicklungsperspektiven des elektronischen Geschäftsverkehrs in Deutschland, Europa und den USA unter besonderer Berücksichtigung der Nutzung in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in 1999 und 2001", die das Marktforschungsunternehmen Empirica GmbH im Auftrag des Bundesinnenministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWI) vornahm. 1999 waren deutsche Unternehmen der Studie zufolge im weltweiten Vergleich lediglich Mittelmaß.

Heute besitzen neun von zehn deutschen Betrieben Zugang zum Internet. Im Jahr 1999 waren es nur 67 Prozent. Rund 86 Prozent der Unternehmen nutzen inzwischen E-Mail-Systeme (1999: 61 Prozent) und knapp zwei Drittel sind mit einer eigenen Website im Internet präsent (1999: 47 Prozent). Vor zwei Jahren setzten nur 26 Prozent der Betriebe auf Online-Beschaffung, im vergangenen Jahr waren es bereits 50 Prozent. Auch der elektronische Vertrieb findet immer mehr Anhänger: Der Anteil der Unternehmen, die das Web als Absatzkanal nutzen, stieg von 14 auf 26 Prozent.

Die Autoren der Studie rechnen damit, dass sich diese positive Entwicklung fortsetzt. Im Jahr 2003 sollen bis zu 95 Prozent der Unternehmen eine eigene Website besitzen. Rund 20 Prozent werden sich zu so genannten "Rundum-Nutzern" mausern, die alle betrieblichen Abläufe sowie den Austausch mit Zulieferern und Kunden mit Hilfe der elektronischen Medien abwickeln.

Inzwischen sind auch die noch 1999 festgestellten Diskrepanzen zwischen KMUs und Großunternehmen, zwischen Firmen in den städtischen Ballungszentren und im ländlichen Raum sowie zwischen den in den alten und neuen Bundesländern vertretenen Betrieben bezüglich ihrer E-Business-Infrastruktur geringer geworden.

Die Studie stellte jedoch ebenfalls fest, dass die reine Internet-Präsenz und die E-Mail-Nutzung hierzulande zwar inzwischen fast zum Allgemeingut der Firmen gehört, die Verbreitung von höherwertigen Anwendungen zwischen 1999 und 2001 aber stagnierte. Deutsche Unternehmen nutzten im vergangenen Jahr nur zu 45 Prozent die Möglichkeiten des Online-Datenaustauschs und die Abwicklung von Geschäftsverfahren im Internet nur zu 30 Prozent. Beim Collaborative Commerce hinke Deutschland im internationalen Vergleich hinterher. Das BMWI will sich daher künftig bei der E-Business-Förderung verstärkt für die Einführung von höherwertigen Applikationen einsetzen.

Den Abschlussbericht, eine Kurzfassung der Studie sowie eine Zusammenstellung der wesentlichen Ergebnisse mit Grafiken stehen auf der Website des BMWI zum Download bereit. (ka)