EMC Global IT Trust Curve

Deutsche Entscheider vertrauen der eigenen IT mehr als andere

20.11.2013
Von 


Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.
Der NSA-Abhörskandal geht an der Unternehmens-IT nicht spurlos vorbei: Das Vertrauen der Vorstände in die Fähigkeiten und Sicherheit der eigenen IT-Infrastruktur leidet - in Deutschland aber nicht so stark wie anderswo.

Zu diesem Ergebnis kommt eine weltweite, nicht repräsentative Umfrage des britischen Marktforschungsinstituts Vanson Bourne im Auftrag von EMC. Immerhin 34 Prozent der dafür befragten deutschen Unternehmen haben Bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit ihrer Infrastruktur - in allen anderen abgefragten Ländern liegt dieser Wert aber höher. Damit vertrauen deutsche Business- und IT-Entscheider ihrer implementierten Technik mehr als ihre Kollegen in anderen Ländern der Welt.

Für die "EMC Global IT Trust Curve" wurden in 16 Ländern jeweils 100 Business- und 100 IT-Manager befragt - die Gesamtreichweite beträgt damit 3200 Befragte. Im Zuge die Umfrage ermittelten die Marktforscher jeweils den Reifegrad der IT in den befragten Unternehmen und teilten sie anschließend in vier Kategorien von "Nachzügler" über "Auswerter" und "Anwender" bis "Vorreiter" ein - alles ausschließlich in den für EMC relevanten Bereichen Sicherheit, Verfügbarkeit und Backup und nur bezogen auf die vier IT-Megatrends Cloud Computing, Social Media, Mobile Computing und Big Data. "Nachzügler" bestimmt demnach die Unternehmen, die eine bestimmte Technologie noch nicht implementiert haben und es auch nicht konkret planen. "Auswerter" sind diejenigen, die sich bereits konkret mit bestimmten Weiterentwicklungen beschäftigen. Die "Anwender" nutzen neue Technologien bereits regelmäßig, die "Vorreiter" sind dabei als marktführend einzuschätzen.

Die Ergebnisse der "EMC Global IT Trust Curve 2013" (zum Vergrößern bitte klicken)
Die Ergebnisse der "EMC Global IT Trust Curve 2013" (zum Vergrößern bitte klicken)
Foto: EMC

China vorne mit dabei

Weitere interessante Erkenntnisse der Studie:

  • Insgesamt ist der IT-Reifegrad in den Unternehmen noch eher niedrig, was die erwähnten vier großen IT-Zukunftstrends angeht: Vanson Bourne sortiert 57 Prozent der Befragten in die niedrigeren Kategorie "Nachzügler" und "Auswerter" ein. Nur acht Prozent sind demnach als "Vorreiter" in Sachen Cloud, Mobile, Social oder Big Data anzusehen.

  • Überraschenderweise wird China der insgesamt höchste Reifegrad in den vier Bereichen bescheinigt. Chinesische IT-Verantwortliche gaben zu Protokoll, dass sie die meisten Technologien implementieren, um kontinuierliche Verfügbarkeit, hohe Sicherheit und integriertes Backup und Recovery sicherzustellen.

  • Mit 45 Prozent gab fast die Hälfte aller weltweit Befragten an, dass ihr leitendes Management nicht glaubt, dass ihre Firmen über angemessene Fähigkeiten bei Verfügbarkeit, Sicherheit sowie Backup und Recovery verfügen.

  • Zur Frage des Vertrauens leitender Angestellter, ob ihre Unternehmen über adäquate Fähigkeiten bei Verfügbarkeit, Sicherheit sowie Backup und Recovery verfügen, ergaben sich folgende Prozentangaben für die jeweiligen Reifegrade: 39 Prozent unter den "Nachzüglern", 51 Prozent unter den "Auswertern", 68 Prozent unter den "Anwendern" und 81 Prozent unter den "Vorreitern" stimmten dieser Aussage zu. In Deutschland lagen die Werte für den Optimismus der Führungsteams bei den Nachzüglern bei 50 Prozent, bei Auswertern bei 65 Prozent, bei Anwendern bei 68 Prozent und bei Vorreitern bei 100 Prozent.

  • Weltweit denken 70 Prozent der IT-Entscheider, dass die IT-Abteilung der Motivationstreiber für künftige belastbare und sichere IT-Infrastrukturen ist. Die Zustimmung zu dieser Frage beläuft sich unter den Business-Entscheidern auf nur 50 Prozent. In Deutschland ist der Unterschied noch augenfälliger. Hier liegen die Werte bei 78 Prozent unter den IT-Entscheidern und 42 Prozent unter den Business-Verantwortlichen.

  • Eine ähnliche Wahrnehmungslücke ergibt sich bei der Frage nach der IT-Sicherheit. Insgesamt gaben 23 Prozent aller Umfrageteilnehmer weltweit an, in den letzten zwölf Monaten Opfer eines Sicherheitsvorfalls geworden zu sein. Unter den IT-Entscheidern beträgt der Wert 27 Prozent, unter Business-Verantwortlichen hingegen nur 19 Prozent. Daraus lässt sich schließen, dass die Vorstände nicht über alle technischen Zwischenfälle Bescheid wissen, die sich auf das Geschäft auswirken. In Deutschland stellt sich dieses Missverhältnis indes weitaus weniger gravierend dar: Hier berichteten 23 Prozent der IT-Verantwortlichen und 22 Prozent der Business-Entscheider, Opfer eines Sicherheitsvorfalls geworden zu sein.