Hersteller produzieren und exportieren zu wenig:

Deutsche DV-Industrie unter Importdruck

16.06.1989

NÜRNBERG (CW) - Der Produktionswert der bundesdeutschen Computerindustrie stagniert, die Importrate steigt zunehmend. Diesen Negativ-Trend registrierte der Bundesverband Vertriebsunternehmen Büro-, Informations- und Kommunikationstechnik e. V. (BVB) für das erste Quartal 1989.

Auf der BVB-Jahrestagung in Nürnberg stellte der stellvertretende BVB-Vorstandsvorsitzende Rudi Häussler fest, daß die hiesigen Computerhersteller, Vertriebs- und Dienstleistungsunternehmen zwar überwiegend zweistellige Zuwachsraten und günstiges Investitionsklima vermeldeten. Doch stütze sich das Wachstum inzwischen fast ausschließlich auf Importe. Die inländische Produktion und der Export indes stagnierten oder seien gar rückläufig.

Vor allem der EDV-Bereich hatte im ersten Quartal 1989 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum einen Produktions- und Umsatzrückgang von mehr als vier Prozent zu verzeichnen. Die Kommunikationstechnik blieb knapp unter dem Vorjahresniveau. Einzig der Büromaschinensektor entwickelte sich aufgrund eines anhaltend starken Kopiergeschäftes positiv (plus 11,6 Prozent). Insgesamt erzielte die Computerbranche im ersten Quartal 1989 einen Produktionswert von 7,3 Milliarden Mark. Damit liegt sie zwei Prozent unter dem Wert des Vorjahrquartals.