Die deutsche Corona-Warn-App wurde bislang zwar als Open-Source-Software auf Github entwickelt, für die Nutzung der Anwendung auf Android-Geräten waren bislang jedoch zwingend die Google-Play-Dienste notwendig. Das ändert sich nun. Einigen Open-Source-Entwicklern ist es gelungen, die App in einer Version bereitzustellen, die komplett ohne Google-Abhängigkeit auskommen.
Die App "Corona Tracing - Corona-Kontaktverfolgung in Deutschland" steht ab sofort im alternativen Android-Appstore F-Droid zum kostenlosen Download bereit. Damit kann die Software nun auch auf Geräten genutzt werden, die auf alternative Android-Systeme setzen oder auf denen die Google-Play-Dienste aus anderen Gründen nicht unterstützt werden. Dazu zählen etwa aktuelle Huawei-Smartphones oder Hardware mit GrapheneOS sowie LineageOS.
Den Ausschluss der Google-Play-Dienste haben die Entwickler über eine Re-Implementierung der Exposure Notifications API im microG-Framework erreicht. Der microG-Hauptentwickler und FSFE-Unterstützer Marvin Wißfeld kritisiert die Entscheidung der Regierung und des RKI, Geräte ohne Google-Play-Dienste von der Nutzung der Corona-Warn-App auszuschließen. "Die Regierung und das RKI haben so in den letzten Monaten womöglich tausende Nutzer der Corona-Warn-App verloren, da ausschließlich Google- und Apple-Nutzer als Zielgruppe anvisiert wurden," so Wißfeld. Mit der neuen F-Droid-Veröffentlichung können nun Menschen die App-Nutzen, die zuvor aufgrund der Beschränkungen keinen Zugang hatten. Der Robert-Koch-Institut sowie der Bundesregierung steht es nun frei, die Änderungen an der App in den Hauptentwicklungszweig zu übernehmen. (PC-Welt)