Übernahme von Entory

Deutsche Börse stärkt ihre IT-Tochter

14.12.2001
FRANKFURT/M. (CW) - Die deutsche Börse AG beabsichtigt, den in Karlsbad ansässigen IT-Dienstleister Entory zu übernehmen. Ziel soll es sein, die externen Geschäfte der Deutsche Börse Systems AG voranzutreiben.

Bislang fuhr die IT-Tochter der Deutschen Börse vor allem im Windschatten der Mutter. Entstanden war die Deutsche Börse Systems AG 1996 aus den IT-Bereichen der Deutschen Wertpapierzentrale (DWZ) und der Deutschen Terminbörse (DTB). Sie vereint sämtliche IT-Aktivitäten der Gruppe Deutsche Börse unter ihrem Dach.

Seit gut drei Jahren bietet das Unternehmen seine Produkte, die Handelssysteme "Eurex" für den Terminmarkt und "Xetra" für den Kassamarkt, sowie Services auch extern an. Für Eurex entschied sich beispielsweise die finnische Börse, die Helsinki Stock Exchange; an den elektronischen Handel über Xetra-Netzwerk schlossen sich unter anderem die irische sowie die Wiener Börse an.

Mit Umsätzen von 103 Millionen Euro trug die IT-Tochter bisher rund 20 Prozent zum Gruppenumsatz der Deutsche Börse AG im Geschäftsjahr 2001 bei. Künftig will sie sich jedoch mit einer erweiterten Produktpalette verstärkt auch außerhalb der Gruppe als Systemhaus positionieren. Nach der Übernahme von Entory soll die dann knapp 900 Mann starke Mannschaft über die Hälfte ihres Umsatzes außerhalb der Muttergesellschaft erwirtschaften.

Für Entory habe man sich entschieden, da die Kompetenzen beider Unternehmen sich sinnvoll ergänzten, hieß es von Seiten der Deutschen Börse. Der in Karlsbad ansässige IT-Dienstleister hat sich auf die Finanzbranche spezialisiert und zählt zu seinen Kunden Unternehmen wie die Allianz, die Deutsche Bank, die Landesbank Sachsen und die Deutsche Börse selbst. (rs)