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Deutsche Börse: Mit neuer Indexstruktur zu mehr Anlegervertrauen

24.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Deutsche Börse versucht ab dem heutigen Montag, mit einer veränderten Indexstruktur und dem Nemax-50-Nachfolger TecDax das Anlegervertrauen zurückzugewinnen. Eingeteilt ist der deutsche Aktienmarkt jetzt in den Prime Standard und den General Standard. Nur wer in dem mit hohen Zulassungsvoraussetzungen ausgestatteten Premium-Segment gelistet ist (Computerwoche online berichtete), und die Ansprüche bei Marktwert und Börsenumsatz erfüllt, findet Aufnahme in die Auswahl-Indizes.

Während der Deutsche Aktien-Index (DAX) unverändert bleibt, umfasst der MDax für mittlere Industrieunternehmen nun statt 70 nur noch 50 Werte. Der SDax schließt direkt daran an und nimmt die kleineren Mdax-Werte mit auf. Neu eingeführt wurde der TecDax als Börsenbarometer für Hightech-Werte. Der Technologie-Index bildet die 30 größten Titel der Branche ab und enthält die Werte der IT-Unternehmen Aixtron, Elmos Semiconductor, Epcos, FJA, IDS Scheer, Ixos, Kontron, Micronas, Mobilcom, SAP SI, SCM Microsystems, Singulus, Software AG, T-Online, United Internet und Web.de.

Obwohl der TecDax den Nemax-50 ersetzt, bleibt letzterer noch bis Ende 2004 erhalten. Zwar würde kaum jemand dem Börsenbarometer für das einstige Wachstumssegment eine Träne nachweinen. Es existieren allerdings noch eine Reihe von Fonds und Finanzprodukte, die sich nach dem Nemax-50 ausrichten. Der Index bezieht sich nun jedoch auf die 50 größten Technologiewerte des Prime Standards. Im Neuen Markt dümpeln dagegen nur noch eine Handvoll Aktien von Firmen, die sich noch nicht zu einem Wechsel in den Prime oder General Standard entschieden haben, darunter das Papier von Letsbuyit.com mit einem Wert von rund 0,4 Cent. Spätestens Ende des Jahres geht dann entgültig das Licht am Neuen Markt aus.

Die Deutsche Börse reagiert mit der Straffung der Dax-Familie zugleich auf Forderungen der Finanzwelt. Durch die Kurseinbrüche war der Börsenwert kleiner Firmen so stark geschrumpft, dass Kauf und Verkauf größerer Positionen schwieriger geworden waren. (mb)