Accenture angeblich im Gespräch

Deutsche Bank plant Outsourcing des Einkaufs

31.10.2003
MÜNCHEN (CW) - Die Deutsche Bank überlegt Presseberichten zufolge, ihren kompletten Einkauf an einen Dritten zu vergeben. Im Gespräch ist dabei die Accenture GmbH. Beide Seiten wollten die Informationen nicht kommentieren.

Möglichst bis zum Jahresende will sich das größte deutsche Bankhaus von seinem Einkauf trennen, meldet die "Financial Times Deutschland". Ronald Weichert, Pressesprecher der Deutschen Bank, bestätigte lediglich, dass man mit verschiedenen Kandidaten im Gespräch sei. Es sei weder entschieden, ob der Einkauf einem Dienstleister anvertraut werde, noch, wer den Zuschlag erhalten soll. Mit einer Klärung sei innerhalb einiger Monate zu rechnen.

Die Finanzzeitung beruft sich auf das Vorstandsmitglied der Deutschen Bank, Hermann-Josef Lamberti. Der habe bei einer Bankentagung in Frankfurt gesagt, sein Unternehmen sei dabei, "in der Beschaffung einen großen Vertrag auf weltweiter Basis auszuhandeln".

Ein Informant aus dem Deutsche-Bank-Umfeld erklärte gegenüber der CW, die genannten Einsparungen durch die Verlagerung des Einkaufs an einen dritten Hersteller könnten sich auf einen dreistelligen Millionenbetrag in Euro belaufen. Er wollte sich nicht dazu äußern, wie viele Personen bei der Deutschen Bank von solch einer Umschichtung betroffen wären. Die Information, Accenture könnte den Zuschlag erhalten, bestätigte der Insider nicht.

Ralf Miller von Accenture wollte Verhandlungen mit der Deutschen Bank nicht kommentieren. Er sagte aber, sein Unternehmen habe den eigenen Einkauf ebenfalls ausgelagert. Den Zuschlag erhielt die eigene Tochter ICG Commerce. Accenture sei auf diesem Gebiet kompetent.

Das Einkaufsvolumen der Deutschen Bank vom Kugelschreiber bis zum Großrechner wird in Bankenkreisen auf jährlich sieben Milliarden Euro geschätzt. (jm)