Immer mehr Kunden benutzen Ausgabeautomaten

Deutsche Bank: Der Computer wird zum Bestimmungsfaktor

28.02.1992

DÜSSELDORF (vwd) - Electronic Banking gewinnt nach Angaben der Deutschen Bank AG, Frankfurt, immer mehr an Bedeutung. Wie Vorstandsmitglied Michael Endres anläßlich der Eröffnung des bankeigenen Iniformatik Centers in Düsseldorf erklärte, ist der Rechner inzwischen vom Hilfsmittel zum Bestimmungsfaktor des Bankgeschäfts aufgestiegen.

Im internationalen Vergleich, hieß es, müsse das deutsche Kreditgewerbe in Sachen elektronische Datenverarbeitung keinen Vergleich mehr scheuen. So habe Deutschland im Privatkundengeschäft noch 1987 mit einer Zahl von 15 000 Einwohnern pro Geldausgabeautomat hinter anderen europäischen Industriestaaten gelegen, doch zeige die aktuelle Vergleichszahl von 7400 (Nachbarländer 5000) Einwohnern je Ausgabeautomat das Tempo der Aufholjagd. Automaten werden nach den Worten von Endres bei der Deutschen Bank bereits von 50 bis 60 Prozent der Kunden benutzt.

Selbstbedienung will das größte deutsche Kreditinstitut dennoch nur als Teil der Kundenbedienung verstanden wissen, da man nicht den Weg in Richtung Automatenbank gehen werde.

Die Automatisierung werde jedoch auch Veränderungen in den Aufgabenbereichen der Mitarbeiter mit sich bringen, so zum Beispiel beim Kassieren oder im Postversand.

Insgesamt beliefen sich die Investitionen für die Informationstechnologie 1991 allein auf eine halbe Milliarde Mark.

Im Bereich des Electronic Banking gehört nach Angaben der Deutschen Bank die Zukunft insbesondere dem Electronic Data Interchange (EDI), wobei es um die intelligente Vernetzung zwischen Bank und Kunden oder den elektronischen Austausch von Geschäftsdokumenten gehe.

lm Privatkundengeschäft will die Deutsche Bank AG im zweiten Halbjahr 1992 auch das elektronische Lastschriftverfahren in ihre Produktpalette aufnehmen.