Standard statt Legacy

Deutsche Bank beendet Krise mit SAP-Projekt

29.01.2010
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Grid statt Mainframe

Der Hausputz erstreckt sich auch auf die Hardware. Die Deutsche Bank wird die Standardsoftware nicht auf einem Mainframe-System, sondern in einem Rechner-Grid aus x86-Maschinen implementieren (siehe auch: "Kampf der Server-Plattformen"). Ihren bislang bevorzugten Rechnerlieferanten IBM dürfe diese Nachricht wohl nicht allzu sehr erfreuen.

Foto: Deutsche Bank

Für eine derart radikale - und kostspielige - Abkehr vom Althergebrachten sind Fachbereichs-Vorstände nur zu gewinnen, wenn sie die Argumente der IT-Seite nachzuvollziehen können. Neben einer verbesserten Kostenstruktur führte Gaertner hier vor allem die beschleunigte Entwicklung und kürzere "Time-to-Market" ins Feld. Abgenommen hätten ihm die Management-Kollegen das aber nur, weil die IT drei bis vier Jahre lang "gut geliefert" und ihre eigenen Kosten erheblich verringert habe.

Inwieweit der Mut zu dieser Entscheidung vom positiven Beispiel der Postbank beflügelt war, will Gaertner nicht verraten. So lässt er denn auch die Wahl des Anbieter unkommentiert, merkt lediglich an, dass SAP ein verlässlicher Partner sei. Viel wichtiger als die Frage des Softwarelieferanten sei das grundsätzliche Ja zur Standardsoftware gewesen.