Fabrikate deutscher Autohersteller stehen bei Unternehmern offenbar hoch im Kurs. Sie dominieren den Dienstwagen-Markt regelrecht, wie die Managementberatung Hewitt Associates aufzeigt. So stammt mit 87 Prozent der überwiegende Großteil von Firmenfahrzeugen entweder von Audi, BMW, Mercedes oder Volkswagen. Knapp die Hälfte des Gesamtmarktes wird sogar von nur drei Modellen bestimmt. Das Recht auf einen Dienstwagen bleibt in den meisten Fällen aber dem gehobenen Management vorbehalten.
"Der Firmenwagen bleibt eines der wichtigsten Vergütungsinstrumente in Deutschland, trotz steigender Kosten", sagt Hewitt-Vergütungsexperte Marco Reiners. Insgesamt steht hierzulande 18 Prozent aller Mitarbeiter ein Firmenauto zu. Topmanager und Vertriebsmitarbeiter sind dabei die wesentlichen Berufsgruppen, die zumeist Dienstwagen in Anspruch nehmen dürfen. Geschäftsführer und Topmanager werden zu 97 bzw. 94 Prozent mit Dienstfahrzeugen ausgestattet. Im Management und bei Vertriebsmitarbeitern sind es hingegen nur mehr 69 bzw. 64 Prozent.
- Ford Mondeo
Das obere Management fährt ihn gar nicht, das mittlere Management nimmt ihn auch eher selten. Selbst für die Service Ingenieure ist ein Ford Mondeo nur in 11,5 Prozent der Fälle eine gute Alternative. Das ergab der Gehaltsvergleich der Unternehmensberatung Interconsult, die knapp 12.000 Positionen in 105 Hightech-Firmen auswertete. - VW Passat
Während Kombis im oberen Management eher verpönt sind, sind sie bei Service-Ingenieuren und Kundendienstleitern am häufigsten im Einsatz. Mehr als jeder Vierte von ihnen fährt einen VW Passat oder Golf-Kombi. - Mercedes S-Klasse
Big ist beautiful, but expensive, Teil 1: Bei einem Listenpreis ab 73.007 Euro fahren nur 2,8 Prozent aller Geschäftsführer die größte Mercedes-Limousine. - Audi A8
Big ist beautiful, but expensive, Teil 2: Bei einem Listenpreis ab 63.300 Euro fahren nur 3,6 Prozent aller Geschäftsführer die größte Audi-Limousine. - BMW 3er-Serie
Ob Regionalverkaufsleiter, Vertriebsingenieur oder Field Application Ingenieur, alle schwören auf einen 3er BMW. Während unter diesen Berufsgruppen das 3er-Modell der beliebteste Firmenwagen ist, fahren ihn nur fünf Prozent der Geschäftsführer. - Mercedes C-Klasse
Die deutschen Autohersteller haben die Nase vorn, was das Geschäft mit Firmenwägen betrifft. Auf Platz vier des Rankings findet sich die C-Klasse von Mercedes, die fast acht Prozent der Geschäftsführer fahren. Auch bei Gesamt- und Regionalverkaufsleitern sowie Vertriebsbeauftragten findet sich dieser Mercedes unter den fünf beliebtesten Dienstwägen. - Audi A6
Der Audi A6 ist nicht nur bei Geschäftsführern (12,5 Prozent) und Vertriebschefs (15 Prozent) beliebt, sondern auch bei Regionalverkaufsleitern, die nach dem 3er BMW vor allem den zweitgrößten Audi fahren. - Mercedes E-Klasse
Auf Platz zwei des Firmenwagen-Rankings schaffte es die E-Klasse vom Mercedes, die 27,5 Prozent aller Geschäftsführer und 17,4 Prozent aller Gesamtverkaufsleiter fahren. Ähnlich wie der 5er BMW ist die E-Klasse nur den Bossen vorbehalten. Im mittleren Management oder bei Vertrieblern ohne Leitungsfunktion ist die E-Klasse nicht zu finden. - BMW 5er Serie
Auch für die Hightechindustrie gilt: Je größer der Wagen, desto höher die Stellung. Mit einem 5er BMW fahren die Geschäftsführer und Vertriebsbosse der IT- und Elektronikhersteller am liebsten vor. Jeder Dritte von ihnen bevorzugt dieses BMW-Modell.
Der Audi A4 gefolgt vom VW Passat und dem 3er BMW machen beinahe die Hälfte aller Firmenwagen aus. Dabei ist bei der Anschaffung kaum entscheidend, ob das Fahrzeug ein deutsches Fabrikat ist. Hewitt zufolge sind die wichtigsten Kriterien beim Dienstauto-Kauf der Preis und die Sicherheit des Wagens. Darüber hinaus gewinnen Faktoren wie Verbrauch und CO2-Werte an Bedeutung. Geländewagen und SUVs, wie auch Sportwagen oder Cabrios, kommen für die meisten Unternehmen nicht in Frage. Vorzugsweise werden bei der Anschaffung von Dienstfahrzeugen Diesel geleast. (pte)