Arthur Andersen sieht Wachstum, aber

Deutsche Anwender halten sich bei Image Processing noch zurück

11.12.1992

SULZBACH (CW) - Die Arthur Andersen & Co. Consulting Deutschland GmbH, Sulzbach, hat ein Potential- und Nutzenanalysen-Verfahren für die Einführung von Image Processing in der Vorgangsbearbeitung entwickelt. Unternehmen sollen damit herausfinden können, welches Eignungs- und Zeiteinsparungspotential sie haben.

Die Beratungsgesellschaft geht davon aus, daß die elektronische Bild- und Dokumentverarbeitung im Zusammenhang mit integrierter und automatisierter Vorgangsbearbeitung Kosteneinsparungen um bis zu 25 Prozent und Reduzierungen der Durchlaufzeiten von Vorgängen um bis zu 90 Prozent ermöglicht. Die Analyse konzentriert sich dabei auf die Erfassung und Bewertung unternehmensrelevanter Prozeßketten und papiergebundener Abläufe. Als Resultat der Untersuchung erhält der Anwender eine Shortlist der Sachgebiete und Prozesse, bei denen die Einführung von Image Processing

am vielversprechendsten ist. Wesentlich ist nach Aussagen der Sulzbacher, daß bei der Einführung von Image Processing gleichzeitig die organisatorischen und systemseitigen Voraussetzungen für eine integrierte und automatisierte Vorgangsbearbeitung geschaffen werden. Hierunter verstehen die Berater Workflow-Lösungen, bei denen Vorgänge ganzheitlich, und nicht wie bislang üblich funktionsbezogen, bearbeitet werden. Wichtig sei dabei aber, daß auf Sachbearbeiterebene alle vorgangsrelevanten Informationen elektronisch verfügbar sind.

Nach Einschätzung von Andersen Consulting sind die erforderlichen Schlüsseltechnologien, wie optische Speichermedien, Laserdrucker, LANs,

WANs etc., bereits auf dem Markt verfügbar und praxiserprobt. Probleme bei der Datenübertragung aufgrund der hohen Speicherkapazität von Images ließen sich durch organisatorische Lösungen und eine geeignete Systemarchitektur abfangen.

Dennoch sind die deutschen Anwender, so die Consultants, beim Einsatz von Image Processing eher zurückhaltend. In Deutschland gebe es bisher nur wenige Installationen, bei denen mehr als 100 Workstation-Arbeitsplätze einbezogen seien. In den USA dagegen hätten die ersten Unternehmen Lösungen mit über 1000 angebundenen Arbeitsplätzen realisiert. Für den weltweiten Gesamtmarkt der Image-Processing-Projekte erwarten die Berater für die kommenden Jahre Steigerungsraten von 30 bis 40 Prozent.