First Look

Desktop-Virtualisierung mit VMware View 4

14.12.2009
Von 
Ariane Rüdiger ist freie Autorin und lebt in München.

Leistung wie im LAN

Dank PCoIP, dem Basisprotokoll von View 4, sollen Daten auf einem Client mit WAN-Anbindung genau so schnell wie im LAN erscheinen. Bei der Arbeit mit PCoIP werden die Daten im Rechenzentrum ausschließlich ans Protokoll übergeben, das die Informationen dann dem Endgerät überreicht. Im Zweifel, etwa bei besonders anspruchsvollen Übertragungen zum Beispiel von CAD/CAM-Anwendungsdaten, kommen Hardwarebeschleunigungs-Chips von Teradici zum Einsatz. Herstellerspezifische Übertragungsprotokolle wie HP-RGS, Suns ALP oder RDP (Wyse) werden aber weiter unterstützt. Demnächst soll aber auch für Poweruser eine reine Softwareversion folgen.

Progressiver Bildaufbau

Damit auch hochauflösende Grafik nicht den Eindruck von Verzögerung entstehen lässt, nutzt View außerdem progressiven Bildaufbau: Hintergrundbilder erscheinen zuerst zwar komplett, aber in einer relativ grob aufgelösten Version. Diese wird dann Schritt für Schritt und unauffällig für den Betrachter verfeinert. Texte dagegen kommen sofort in einer lesbaren Auflösung auf den Schirm.

Weiter unterstützt die Software nun bis zu vier angeschlossene Monitore. Sie sind getrennt und jeweils mit einer Auflösung von bis zu 1920 + 1200 Pixel ansteuerbar. Dabei werden Clear Type Fonts, 32 Bit Farbtiefe und Pivot-Darstellung (also gleichzeitig Monitore mit Quer- und Längsdarstellung) unterstützt. Letzteres dient besonders Versicherungsunternehmen, die Verträge ganzseitig darstellen wollen.

Neues Sicherheitskonzept

Viel hält sich VMware auf das Sicherheitskonzept von View 4 zugute: Die Anwender erhalten funktionsbezogene Rollen, mit denen jeweils spezifische Anwendungen, Betriebssysteme, Daten und Zugriffsrechte korrelieren. Gleiche Rollen werden in Desktop-Pools gebündelt. Zum Beispiel können Anwendern außerhalb der unternehmensinternen Firewall so andere Zugriffsrechte eingeräumt werden als solchen innerhalb der Firmenmauern.

Zeit sparen Anwender, weil sie wegen des Smart-Card-basierenden Single-Sign-On-Konzepts nur einmal Benutzernamen und Passwort eintragen müssen, wenn sie sich mehrmals kurz hintereinander an unterschiedlichen Rechnern anmelden, beispielsweise weil sie im Firmengebäude den Raum wechseln. Sobald die Smartcard nach dem Einloggen aus dem Gerät gezogen wird, endet die aktuelle Sitzung, wird aber genauso schnell wieder begonnen, wenn die SmartCard in ein anderes Gerät wandert.