Ende des Konfigurationswirrwarrs in Sicht:

Desktop Publishing Im Komplettpaket

31.10.1986

SANTA CLARA (CWN) - Einen ordentlichen Aufschwung für seine "Windows"-Software verspricht sich die Microsoft Corporation durch die Ankündigung von Hewlett-Packard und der Aldus-Corp., gemeinsam ein "komplettes Publishing-System" ins Leben zu rufen.

"Windows kann im Zentrum der Desktop-Publishing-Welt stehen und das Zusammenspiel der Bestandteile organisieren", meinte Microsoft-Präsident Bill Gates auf dem dritten Windows-Entwicklungsseminar. Die drei Unternehmen beabsichtigen, in einer gemeinsamen Marketing-Kampagne HPs Rechner Vectra, die Seiten-Layout-Software Page Maker von Aldus und Microsofts Programmierumgebung Windows als Paketlösung für Desktop Publishing an professionelle Abnehmer zu vermarkten.

Hewlett-Packard seinerseits kündigte die Implementation von Grafik-Fähigkeiten auf seinen Laser-Jet-Tintenstrahldruckern an. Dies geschieht mittels des "Laser-Jet Publishing Kit", einer Steckkarte für IBM-kompatible PCs unter der Document Discription Language von Imagen.

Ein Komplettpaket für Desktop Publishing wird auch die AST Research Inc. anbieten, erwarten Branchenkenner. Das System soll aus einem Mikrorechner mit dem Intel-Chip 80286 und einer 40-MB-Winchesterplatte bestehen. Außerdem umfaßt es den "Turbo Laser Printer" und den optischen Scanner Turboscan des gleichen Unternehmens.

Zur Hardware-Konfiguration wollte AST keinen Kommentar abgeben, aber Marketingdirektor Charles Cortright bestätigte, daß die verbreitete Seitenbeschreibungssprache Postscript ab nächsten März auf dem Turbo Laser Printer laufen werde. Anderen Quellen zufolge soll der Preis zwischen 10 000 und 12 000 US-Dollar und damit deutlich unter dem vergleichbaren Xerox-System liegen. Außerdem wird dem AST-Paket eine höhere Fahigkeit zum Einbruch in professionelle Märkte zugeschrieben als dem Macintosh von Apple.

Die Branche verspricht sich von einer solchen Komplettlösung mehr Klarheit bei den PC-Besitzern unter den Anwendern von Desktop Publishing. Diese waren bisher gezwungen, aus Bausteinen unbekannten Kompatibilitätsgrades mehr oder weniger auf gut Glück ein derartiges System selbst zu konfigurieren.

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