25 Jahre Windows

Der Weg zum Quasi-Monopolisten

05.08.2010
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Vorsprung durch Technik? Die Erfolgsstory von Windows ist eher eine Mischung aus Strategie, Glück und Zufall sowie Unfähigkeit der Konkurrenz. Nur selten gab eine rein technische Überlegenheit den Ausschlag.
Gründerzeit bei Microsoft: Links unten Bill Gates, rechts unten Paul Allen, Freund aus der Schule.
Gründerzeit bei Microsoft: Links unten Bill Gates, rechts unten Paul Allen, Freund aus der Schule.
Foto: Picture Alliance/DPA/Microsoft

Als Microsoft 1985 die erste Version von Windows präsentierte, war das Unternehmen nur eine von vielen Softwareschmieden, die auf dem noch jungen PC-Markt ihr Glück versuchten. So stand das Unternehmen im Wettbewerb mit Firmen wie Borland (Quattro Pro), Lotus (Lotus 1-2-3), Digital Research (DR DOS), Samna (Ami Pro), Wordperfect Corp. (Wordperfect) und Novell (Netware), um nur einige zu nennen. Mit Windows eroberte sich das junge Unternehmen dann quasi eine Monopolstellung im PC-Bereich.

Dennoch gelang es Microsoft, diese Konkurrenten, obwohl sie in ihren jeweiligen Segmenten häufig die technische Marktführerschaft innehatten, auszustechen. Im Kampf um Marktanteile war der Konzern oft nicht zimperlich und trickste schon einmal einen Partner aus, schnürte aus verschiedenen Produkten Lösungspakete, drückte neue Produkte zu Dumping-Preisen oder kostenlos in den Markt, übte sanften Druck auf Partner aus und erhob Schnittstellen zum Staatsgeheimnis, um Wettbewerbern die Softwareentwicklung zu erschweren.

Zur Ehrenrettung des Konzerns ist allerdings auch anzumerken, dass etliche Konkurrenten den tiefen Schlaf der Gerechten schliefen und häufig erst aufwachten, als der Newcomer aus Redmond sie vom Thron gefegt hatte, weil sie etwa die Bedeutung von Windows total unterschätzt hatten. Und last, but not least hatte Microsoft das eine oder andere Mal ein glückliches Händchen und erkannte Trends vor der Konkurrenz. Oder man schlug die Konkurrenten mit ihren eigenen Waffen.