Integration, Governance und Adaptive Applications

Der Weg zum Digital Enterprise führt über die Cloud

15.05.2015
Von 


Steffen Lorenz arbeitet als Principal Consultant für die Software AG Deutschland GmbH. Als Diplom-Wirtschaftsinformatiker beobachtet und bewertet er aktuelle Wirtschaftstrends, individuelle Kundenanforderungen und neueste Technologien. Als Experte schreibt Steffen Lorenz über Lösungsstrategien zur erfolgreichen Transformation in Richtung Digitales Unternehmen.
Dass die Digitalisierung Unternehmen derzeit massiv verändert, ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Die Frage ist, wie sich Unternehmen durch den Bezug von Services aus der Cloud so aufstellen können, dass sie innovativer, flexibler und schneller sind als ihre Wettbewerber.

Niemand kann heute genau vorhersehen, wo uns die Digitalisierung in fünf oder zehn Jahren hinführen wird. Das zeigt schon ein Blick in die Vergangenheit: Vor zehn Jahren gab es noch kein iPhone, kein iPad, Facebook war gerade erst gegründet und niemand dachte an WhatsApp. Die Digitalisierung, und hier speziell das Verhalten von Kunden und Mitarbeitern, ist schwer vorhersehbar und noch schwerer zu beeinflussen.

Mit ziemlicher Sicherheit lässt sich jedoch sagen, dass ein kritischer Erfolgsfaktor der Digitalisierung die Geschwindigkeit sein wird, mit der eigene Innovationen an den Markt gebracht werden beziehungsweise mit der Unternehmen auf Innovationen anderer reagieren können. Es herrscht eine Notwendigkeit kontinuierlicher Veränderung, Innovation und Anpassung.

Für den Anwender zählt nur der Service - egal über welches Device er geliefert wird.
Für den Anwender zählt nur der Service - egal über welches Device er geliefert wird.
Foto: Melpomene-shutterstock.com

Eine ganz entscheidende Rolle zum Erreichen einer hohen Geschwindigkeit bei der Digitalisierung wird der Cloud zukommen, weil auf diese Weise benötigte Services schneller und flexibler verfügbar gemacht werden können.

Der Anwender selbst unterscheidet nicht mehr wo die Software läuft, dies ist für ihn unerheblich. Im Vordergrund stehen die Funktionalität und deren schnelle Verfügbarkeit. Die Nutzung von Cloud-Services im Vertrieb, Marketing und HR ist in vielen Unternehmen bereits Standard. Die Frage ist weniger ob, sondern vielmehr wie die Cloud genutzt wird.

Neue Aufgaben für die IT

Klar ist: durch Cloud-Services wird die IT-Landschaft digitaler Unternehmen noch viel heterogener: immer mehr kleinteilige, innovative digitale Services werden Teil der Wertschöpfungskette. Diese Services werden durch das eigene Unternehmen sowie in zunehmendem Maß von Nischen- beziehungsweise Boutique-Anbietern bereitgestellt, die dabei ganz natürlich auf die Cloud setzen. Auch eigene Services werden immer häufiger in der Cloud entwickelt und dort bereitgestellt.

Für die IT ergeben sich aus der Kombination von Cloud- und On-Premise-Services zahlreiche neue Aufgaben, beispielsweise im Sicherheits-, Vertrags, Performance-, Provider- und Daten-Management. Diese Aufgaben gilt es auf Basis der vorhandenen, teilweise über Jahrzehnte gewachsenen, Infrastruktur zu lösen und diese gleichzeitig kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Drei Aspekte sind aus meiner Sicht elementar für eine erfolgreiche Einbettung der Cloud in die IT-Landschaft eines Unternehmens:

  1. Integration aller internen und externen Anwendungen, um eine medienbruchfreie User Experience und konsistente Daten zu ermöglichen.

  2. Governance, um den Zugriff auf Services aus der Cloud zu steuern und zu kontrollieren.

  3. "Adaptive Applications" als neuer Typ von Anwendungen, die innerhalb kürzester Zeit entwickelt werden können - entweder direkt in der Cloud oder unter Einbeziehung von Services aus der Cloud.


Um dies zu gewährleisten, müssen Unternehmen deutlicher als bisher ihre Kompetenzen im IT-Management und in der Softwareentwicklung stärken. Adaptive Applications und die Nutzung von Cloud-Services erfordern mehr denn je Kenntnisse im richtigen Umgang und in der Kontrolle dieser Technologien. Im Gegenzug versetzen sie Unternehmen in die Lage, deutlich schneller und besser auf den Digitalen Wandel zu reagieren und so ihre eigene Wettbewerbsposition zu stärken. (bw)