Verkaufsbemühungen bleiben erfolglos

Der US-Chip-Absatz in Japan hinkt hinter der Zielvorgabe her

06.12.1991

TOKIO (vwd) - Die amerikanischen Chip-Hersteller befürchten, daß sich ihre Anstrengungen um eine Absatzsteigerung in Japan nicht auszahlen werden. Dies berichtet das "Asian Wall Street Journal".

Nach neuen von der US-Industrie veröffentlichten Statistiken fiel der amerikanische Anteil am japanischen Markt im zweiten Quartal 1991 auf 12,3 Prozent, nachdem er in den vorangegangenen drei Monaten 12,85 Prozent betragen hatte. Damit ist der US-Anteil kaum höher als Anfang 1990.

Vor ungefähr einem halben Jahr hatten die Regierungen der USA und Japans ein Abkommen unterzeichnet, dessen Ziel eine stärkere Durchdringung des japanischen Marktes durch amerikanische Hersteller war. Bis Ende 1992 sollte ein Marktanteil von 20 Prozent erreicht werden.

Von der japanischen Regierung und der Industrie werden die US-Zahlen als ungenau zurückgewiesen. Nach ihren Statistiken wächst der Marktanteil der US-Produzenten. Außerdem wird darauf hingewiesen, daß in jüngster Zeit abgeschlossene Kooperationsverträge zwischen amerikanischen und japanischen Gesellschaften bald zu einem größeren Absatz der US-Hersteller führen werden.

Als mögliche Erklärung für den Mangel an Erfolg für die US-Verkaufsbemühungen nennt das "Asian Wall Street Journal" die weltweite Abschwächung am Halbleitermarkt in den vergangenen Wochen. Japanische Produzenten litten unter Überkapazitäten, und der schwache Chipabsatz sei weitgehend ausschlaggebend für den Gewinnrückgang bei den heimischen Elektronikgesellschaften. Zudem seien die größten japanischen Anwender gleichzeitig die größten Hersteller. Diese Gesellschaften könnten nur schwer rechtfertigen, in "rauhen Zeiten" von fremden Lieferanten zuzukaufen.