Durchbruch 2013 mit Windows 8

Der Ultrabook-Angriff auf Apple

04.04.2012
Von 
Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Stramm nach oben - ab 2013: So prognostiziert Juniper die weltweiten Ultrabook-Verkäufe für die kommenden Jahre.
Stramm nach oben - ab 2013: So prognostiziert Juniper die weltweiten Ultrabook-Verkäufe für die kommenden Jahre.
Foto: Juniper Research

Apple-Fans werden einwenden: Moment mal, das alles kann das MacBook auch. Gewiss, so Juniper, die Apple-Strategie ist auch in diesem Bereich vollends aufgegangen. Genau die 4 bis 5 Prozent Marktanteil, die man haben wollte, hält man seit 2006; das Preisniveau allerdings konnte man genauso erfolgreich hoch halten – immer über 1200 Dollar das Stück. Die entscheidende Herausforderung für Intel und seine Hersteller-Partner besteht also darin, gleich Qualität zu erheblich günstigeren Preisen anbieten zu müssen. Die Juniper-Studie verhehlt auch nicht, dass Intel im Vergleich zu Apple eigentlich viel zu spät dran ist. Strategisch gibt es zur Neu-Eroberung des Massenmarktes und Preisdifferenzierung keine Alternative.

Kannibalisierung der Netbooks

Juniper formuliert dennoch eine äußerst günstige Prognose: „Ultrabooks werden einer der bestimmenden Faktoren sein, die weiterhin für Wachstum im Notebook-Markt sorgen“, schreibt Ashdown. Sie revitalisierten eine Branche, die seit Jahren unter sinkenden Margen aufgrund hohen Wettbewerbsdrucks zu kämpfen hatte. Außerdem habe mit den Tablets bereits die Kannibalisierung der Netbooks begonnen. Tablets hätten ein neues und spannendes Kundenerlebnis beschert, Ultrabooks griffen das auf – bei weiterhin höherer Leistungsstärke.

Bis 2016 werde das Gros des Notebook-Marktes aus Ultrabooks bestehen, so Juniper weiter. Alleine in Westeuropa werden dann laut Prognose 40 Millionen Stück im Jahr verkauft werden, 2011 war es lediglich 1 Million. Die Marktdurchdringung in den fortgeschrittenen Ländern beginnt nach Analysten-Einschätzung bereits in diesem Jahr, wird aber nach einigen Monaten abebben. Zum einen werde der Preis zunächst deutlich über anderen Produkten im Massenmarkt liegen; zum anderen werde die Markteinführung von Windows 8 für einen Bruch sorgen.

Durchbruch 2013: nächste Prozessor-Generation und Windows 8

Erst wenn vermutlich 2013 die nächste Prozessor-Generation auf den Markt komme, mit Windows 8 als Standard-Betriebssystem, geht demnach der Ultrabook-Boom richtig los. Für 2016 sei unter anderem deshalb ein weiterer Wachstumsschub zu erwarten, weil Microsoft voraussichtlich 2015 wieder ein neues Betriebssystem lancieren werde, so Analyst Ashdown.

Die Studie „The Ultrabook-Briefing 2012-2016“ ist bei Juniper Research erhältlich.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.