Computer analysiert Bewegungsabläufe von US-Olympioniken:

Der Trainer ist ein Rechner

17.08.1979

NEW YORK - Ein Minicomputer, gespendet von Data General, soll die Chancen der US-Olympioniken bei den Moskauer Sommerspielen im kommenden Jahr verbessern. Installiert in einem besonderen biomedizinischen Laboratorium des nationalen olympischen Komitees, wird er die Bewegungsabläufe der einzelnen Athleten optimieren helfen - an Hand von Software, die der frühere israelische Olympiateilnehmer Dr. Gideon Ariel entwickelt hat.

Die Sache startet mit Hochgeschwindigkeits-Filmaufnahmen des laufenden werfenden oder springenden Athleten, die dann von Mitarbeitern Bild für Bild ausgewertet werden. Dabei kommt es vor allem auf die exakten aufeinanderfolgenden Positionen bestimmter "Kennpunkte" der Sportler - ihrer Knie, Schultern und Knöchel etwa - an. Ihre Position wird dem Rechner per Digitalisierer eingegeben.

Der Minicomputer reduziert die vorliegenden Daten auf die Darstellung eines "Streichholzmännchens", dessen Bewegungen auf einem Bildschirm wiedergegeben werden und errechnet gleichzeitig die Zug- und Druckbelastungen jedes beliebigen Punktes in jeder Bewegungsphase. Das gestattet einen klaren Vergleich zwischen den Bewegungen eines anerkannten Spitzen-Sportlers und denen der Trainingsteilnehmer: Die können so leicht erkennen, wo ihre Schwachstellen liegen.