Im Börsenrückblick

Der texanische Patient

08.11.2005

Dell-Investoren mussten vergangene Woche zwei schmerzliche Erfahrungen machen: Auch für texanische PC-Direktversender wachsen die Bäume nicht in den Himmel, und die schwache Prognose vor drei Monaten war kein einmaliger Ausrutscher. Sechs Quartale in Folge ist das Umsatzwachstum bei Dell geschrumpft, zuletzt betrug die Steigerungsrate noch elf Prozent. Die Umsatzprognose für das dritte Quartal (Ende: 28. Oktober) wurde nicht erreicht, für die Restrukturierung sind 450 Millionen Dollar veranschlagt.

Schlecht läuft es im Privatkundengeschäft in den USA, in Großbritannien sowie generell in der Wachstumsregion Asien, wo Dells Marktanteil zuletzt gesunken ist. Der Versuch des Konzerns, sich zum Ausgleich als Lieferant für das Highend-Segment zu profilieren, kann zudem nicht über Nacht gelingen - wenn er denn überhaupt von Erfolg gekrönt sein wird. Hinzu kommen aggressive Wachstumsziele und dementsprechend hohe Erwartungen der Analysten. Die einst weiße Weste des Überfliegers hat erste Flecken bekommen. (ajf)