Der strategische Spagat - Linux machts möglich

22.03.2005
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Zudem rät Lorenz, eine "vernünftige" Balance zwischen der Anzahl der Rechner- und der Nutzeranzahl zu finden: "Sonst droht die Gefahr, dass sich die ursprünglichen Vorteile aufgrund steigender Lizenz- und Betriebskosten ins Negative umkehren." Ebenso wichtig sei es, mit den Softwarelieferanten beizeiten über ihre langfristige Lizenzpolitik zu verhandeln.

Für MAN Nutzfahrzeuge gilt es nun, die Architektur so weiterzuentwickeln, dass sich Wettbewerbsvorteile für die nächsten vier Jahre umzsetzen lassen. Wo Lorenz die Möglichkeiten im Einzelnen sieht, wird er klugerweise nicht preisgeben. Nur soviel: Die größten Defizite der Architektur liegen seiner Erfahrung nach im natürlichen Wachstum und der internen Vernetzung von Applikationen und Services: Mit der Anzahl der Web-Anwendungen steigt auch der Aufwand, den sein Team für die routinemäßige Betreuung leisten muss. Andererseits verlangt die zunehmende Komplexität nach einem veränderten Design-prozess und hochqualifiziertem Know-how. Folglich trachtet Lorenz, seine Mitarbeiter von Routinetätigkeiten zu entlasten.

Intelligentes Monitoring

Eine Möglichkeit dafür sieht der Software-Manager in einem transparenteren und "intelligenteren" Monitoring der Prozesse und Systeme: "Die Systeme sollen sich selbst überwachen, Zustände analysieren und selbständig Maßnahmen zur Fehlerbehebung treffen." Ähnliches gelte für die Kontrolle der Service Level Agreements (SLAs) mit den Dienstleistern, für Messmethoden, Steuerung und Abrechnung. Dafür gebe es durchaus schon Konzepte, Techniken und Schnittstellen "mit hinreichendem Reifegrad" - zum Beispiel Rule-based Reasoning oder die Java Management Extensions (JMX).