Der Speichermarkt: Über die Lust und die Last, Daten zu sammeln

27.09.2006

Der Speicher als Asset

Im Zuge neuer Management-Prinzipien wie der Service-Orientierung geraten auch die Speicherinfrastrukturen auf den Prüfstand. Die Industrie nennt die Strukturmaßnahmen im Speicherbereich "Information-Lifecycle-Management" (ILM). ILM stellt nach einer Definition des Branchenverbands Bitkom "eine Kombination aus Technologien und Prozessen dar". Die Storage Networking Industry Association (Snia) hat einen fünfstufigen Fahrplan entworfen, der, von kleinen Änderungen abgesehen, als allgemeinverbindlich auf dem Weg zu ILM gilt.

Phase eins der Roadmap fordert die Einführung von vernetzten Speichern, also die Trennung von Rechner und Speicher. Die seit Jahren propagierte Einführung von Speichernetzen (SANs) oder in das LAN eingeklinkten Speichern (Network attached Storage = NAS) lässt eigentlich vermuten, dass die Mehrzahl der Unternehmen diese Hürde bereits genommen hat. David Hitz, Chef von NAS-Spezialist Network Appliance, erklärte in einem Interview mit der COMPUTERWOCHE aber, dass immer noch rund ein Drittel der neu angeschafften Speicher direkt mit einem Rechner verbunden sind. Hitz hofft, dass mit iSCSI diese Speicher zu vernetzen sind, damit Stufe zwei von ILM - standardisierte Daten- und Speicherdienste - erreicht werden kann.

Mittlerweile sind immerhin mehrstufige Speicherlandschaften (tiered storage) anzutreffen, die wenigstens grobe Prioritäten für den Wert einer Information setzen: Nur mehr die unternehmenskritischen Daten dürfen auf den teuren Fibre-Channel-Arrays abgelegt werden, weniger Wichtiges oder in die Jahre Gekommenes wird auf billigeren SATA-Festplattensystemen verwahrt. Mehrstufige Speicherkonzepte beeinhalten meist auch gleich den Vorteil, bei Backup und Restore Zeit zu sparen, da die Backup-Daten auf Platte geschrieben und erst später ins Bandarchiv geschoben werden.