H.O.T stellt Versandhaustradition auf digitale Beine

Der Show-Planer

22.02.2000

Der 25-jährige Alexander Bischofberger bewarb sich nach dem Informatikstudium beim Einkaufskanal H.O.T.: "Ich sah ein paarmal die Produktpräsentationen im Fernsehen und dachte mir: Da steckt viel Informationstechnik dahinter. Da will ich hin." Inzwischen betreut er seit fast einem Jahr den "Show-Planer", das digitale Herzstück des Unternehmens an der Schnittstelle Datenverwaltung und Live-Fernsehen: Wer stellt wann mit welchem Gast welchen Artikel vor? Welche Infos zum Produkt sieht der Zuschauer in dem Moment auf dem Bildschirm? Vom Einkauf bis zur Moderation - jede Abteilung stellt Infos in diese Datenbank oder holt welche heraus.

Bischofberger fand eine im H.O.T.-Alltag gewachsene Software auf SAP-Basis beim Dateneingang und den TV-Formaten für Live-Fernsehen und Videotext beim Datenausgang. Nun baut er den Show-Planer gründlich um: "Die Anforderungen steigen. Anstückeln und Draufsetzen reicht nicht mehr - das Programm muss eben mitwachsen können." Abstürze oder Sendepausen kann sich ein Live-Kanal nicht leisten. Der Informatiker muss die neue Softwareversion im laufenden Betrieb programmieren und testen - ausfallsicher. Das ist die technische Herausforderung. Aber ohne die berühmten Sozialkompetenzen kommt der junge "Show-Planer" in seinem vernetzten Arbeitsfeld ebenfalls nicht aus: "Ich muss mich in andere Bereiche hineindenken, um die Wünsche der Anwender informationstechnisch umsetzen zu können. Ich muss teamfähig sein und mein Fach-Vokabular allgemeinverständlich übersetzen können." Das hat er weniger an der Uni, als bei Jobs und in Praktikumsprojekten gelernt. Und bei

IT-Kursen, die er für seine H.O.T.-Kollegen gab.

Zukunftspläne? Karriere? Aufstieg? Bischofberger reagiert gelassen: "Ich lasse es auf mich zukommen. H.O.T. wächst und mit der geplanten Internationalisierung, mit Digital-TV und E-Commerce steigen die Anforderungen und die Möglichkeiten." Spätestens dann, wenn’s um die IT-Werkzeuge fürs Digitalfernsehen geht, sitzt Bischofberger wieder selbst auf der Schulbank.