IT im selben Topf wie Personal-Management

Der Shell-Konzern bündelt seine Servicegesellschaften

19.12.1997

Mit rund 100000 Mitarbeitern in etwa 1700 eigenständigen Betrieben ist die Royal Dutch Shell Group nicht nur einer der größten Konzerne weltweit, sondern darüber hinaus ein besonders dezentral organisiertes Unternehmen. Aber auch dort gibt es eine Reihe von Funktionen, die sinnvollerweise zentral erledigt werden. Die meisten davon sollen ab Januar 1998 zur Shell Service International zählen.

Darunter fallen vor allem die Information Services (IS), deren Aufgabengebiet sich auf IT-Struktur, Systemintegration, Consulting und Transaktionsverarbeitung erstreckt. Wie Paul Cove, Marketing-Verantwortlicher der IS-Gesellschaft, erläutert, hat Shell diesen Unternehmensbereich schon einige Male umstrukturiert. So legte die Company vor etwa zwei Jahren im Rahmen eines Rationalisierungsvorhabens ihre Rechenzentren in Großbritannien und den Niederlanden zusammen. Die Mainframes des Konzerns sind seither in einem Vorort von Den Haag zusammengezogen.

1997 packte der Öl-, Gas- und Chemieproduzent dann den bis dato zweigeteilten IS-Bereich in ein gemeinsames Unternehmen, das er jetzt - im vorläufig letzten Schritt der Umstrukturierung - um artfremde Bereiche wie Beschaffungs- und Personalwesen ergänzen will. Von dieser Maßnahme erhofft er sich zunächst weitere Kostenersparnis.

Darüber hinaus soll die zentrale Servicegesellschaft aber auch neue Umsätze generieren. Laut Cove ist es den Service-Unternehmen des Konzerns verschiedentlich schon gelungen, Aufträge außerhalb der Muttergesellschaft zu akquirieren. Insbesondere auf den Gebieten Zulieferketten-Management sowie Vertrags- und Beschaffungs-Services habe er das vorhandene Know-how bereits externen Kunden zur Verfügung gestellt.

Diese Einnahmequelle möchte die Unternehmensgruppe nun weiter ausbauen. Über konkrete Umsatzpläne schweigt sie sich bislang aus.