Der Servicemarkt wächst stabil

11.05.2006
IDC rechnet in Westeuropa mit einem Plus von fünf Prozent pro Jahr bis 2010.
Auch hierzulande soll der Markt um durchschnittlich fünf Prozent pro Jahr zulegen.
Auch hierzulande soll der Markt um durchschnittlich fünf Prozent pro Jahr zulegen.

Der westeuropäische Markt für IT-Services hat im vergangenen Jahr um 4,6 Prozent zugelegt. Den Analysten von IDC zufolge wird das Wachstum in diesem Jahr bei fünf Prozent per annum liegen und sich bei dieser Steigerungsrate bis 2010 stabilisieren.

Von den zweistelligen Zuwächsen der späten 90er Jahre ist der Markt damit noch weit entfernt. Die Experten rechnen daher mit einer Konsolidierung: "Ein durchschnittliches Wachstum von fünf Prozent reicht für die jetzige Zahl an Service-Providern nicht aus", begründet Mette Ahorlu, Senior Analyst bei IDC Europe.

Einige Nischensegmente - etwa Application Management oder IP-Telefonie - verzeichneten momentan zwar beeindruckende Steigerungsraten. Der hohe Wettbewerbsdruck und die zunehmende Nutzung von Offshore-Ressourcen in Niedriglohnländern drückten jedoch zunehmend auf die Margen. Um dauerhaft schneller als der Durchschnitt wachsen zu können, bleibe den großen Anbietern daher nichts anderes übrig, als Zukäufe zu tätigen. "Ich kann mir gut vorstellen, dass von den zehn europäischen Top-Playern in fünf Jahren nur noch fünf übrig sind", so die Expertin.

Als wichtiger Wachstumstreiber gilt Outsourcing. Länder, in denen dieses Thema auf große Akzeptanz stößt - etwa Großbritannien und Skandinavien - , werden nach Ansicht von IDC schneller wachsen als die Märkte in Zentral- und Südeuropa, die dem Auslagern eher zurückhaltend gegenüberstehen.

Auch die zunehmende Investitionsbereitschaft der Unternehmen kurbelt den westeuropäischen IT-Servicemarkt an. Vor allem die Segmente Beratung und Systemintegration sollen in einigen Ländern um sechs bis sieben Prozent pro Jahr bis 2010 zulegen. "Die Kunden gehen zwar noch immer vorsichtig mit ihrem Geld um, aber die Stimmung wird besser", so Ahorlu.

"Während sich noch vor ein paar Jahren alles um Kostensenkung drehte, steht heute das Thema Effizienz ganz oben auf der Agenda", so die Analystin weiter. Damit stiegen die Chancen für die Service-Provider, aber auch der Druck, den Nutzen der IT für das Geschäft ihrer Kunden darzustellen: "Es herrscht viel Skepsis gegenüber den vollmundigen Versprechungen der Berater." (sp)