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Der scheue Milliardär: Microsoft-Gründer Bill Gates wird 50

28.10.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Noch immer gilt Bill Gates als scheuer Mann, der sich mit öffentlichen Auftritten schwer tut. Zu seinem 50. Geburtstag (28. Oktober) kann der Gründer des weltgrößten Softwarekonzerns Microsoft jedoch auf eine einzigartige Karriere zurückblicken. Mit einem Vermögen von 46,5 Milliarden Dollar ist Gates in der aktuellen Rangliste des Magazins "Forbes" wieder einmal der reichste Mann der Welt.

Während sein Software-Imperium und dessen Geschäftspraktiken immer wieder in die Kritik geraten, gilt Gates persönlich als einer der größten Wohltäter: Mit einem Spenden-Kapital in Höhe von 27 Milliarden Dollar setzt sich die Bill & Melinda Gates Foundation vor allem für die Bekämpfung von Kranheiten wie AIDS und Hepatitis in Ländern wie Afrika ein.

William H. Gates III. wurde 1955 in der Nähe von Seattle (US-Bundesstaat Washington) geboren. In den siebziger Jahren entwickelte er gemeinsam mit seinem Freund Paul Allen einen Interpreter/Compiler für die Programmiersprache Basic. Seine Bilderbuchkarriere begann schließlich mit einem großen Auftrag von IBM, für dessen neuen Rechner ein Betriebssystem zu liefern. Gates kaufte kurz entschlossen für rund 50.000 Dollar die Rechte an dem System QDOS, benannte es in MS DOS (Microsoft Disc Operating System) um und entwickelte es weiter.

Der bis heute überragende Erfolg seines Unternehmens Microsoft ist jedoch vermutlich nicht allein in Gates Programmierer-Talent begründet, sondern vielmehr in seinen Fähigkeiten als geschickter und visionärer Geschäftsmann. Seit Beginn glaubte Gates an den Siegeszug des Personal Computers.

Microsofts wachsende Marktmacht wusste Gates in den vergangenen Jahrzehnten geschickt zu nutzen, selbst wenn das Unternehmen Entwicklungen wie das Internet zunächst verschlafen hatte. Der "Browser-Krieg" in den 90er Jahren, in dem das Unternehmen die überragende Marktmacht des damals weit verbreiteten Internet-Browsers Netscape brach, steht auch heute stellvertretend für die wiederholt angeprangerten Geschäftspraktiken des Unternehmens.