Ratgeber LAN

Der richtige Netzwerk-Switch für Unternehmen

20.02.2011
Von Elmar Török

Anforderungen an einen Switch definieren

Netzwerk-Profis empfehlen grundsätzlich, nach einer einfachen Liste vorzugehen. Damit schafft man sich eine gute Basis, um den richtigen Switch auszuwählen. Folgende Kriterien sollte man bereits definieren:

  • Wie sehen die physikalischen Einsatzbedingungen aus? (Anzahl der Ports, Bauform)

  • Was wird an Funktionalität beim End-User benötigt? (generell: Layer-2 oder Layer-3, Kabeldiagnose, Loopback-Detection, VoIP etc.)

  • Welche Sicherheitsfunktionen müssen unterstützt werden? (VLAN, NAC oder RADIUS)

  • Wie soll das Management erfolgen? (keines, SNMP, Web oder Management-Framework)

  • Wie viele User gibt es? Welchen Traffic erzeugen sie? Welche resultierende Bandbreite ist notwendig?

  • Benötige ich spezielle Zusatzfunktionen? (Captive-Portal, VoIP-Helper etc.)

  • Spielen Green-Ethernet-Funktionen eine Rolle? (lüfterloses Design, energieeffiziente Netzteile etc.)

Mit der Liste filtert man sehr schnell, trotz großer Geräteauswahl, einen vernünftigen Querschnitt durch das Angebot. Im Mittelfeld tummeln sich natürlich unüberschaubar viele Hersteller und Produkte, die sich nur geringfügig in Funktionalität und Preis voneinander unterscheiden. Hier geben manchmal persönliche Vorlieben für eine Marke und natürlich der Preis den Ausschlag. Dagegen werden sich Kunden im absoluten High End nur selten auf einen anderen Hersteller einlassen als den, der bereits den Großteil des Equipments stellt, um Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden.

Im Switch-Bereich gibt es zurzeit in puncto technische Entwicklung nur wenig Revolution, aber viel Evolution. High-End-Features wie VLAN oder 802.1x sind längst im Niedrigpreissegment angekommen, weitere Funktionen wie VoIP-Helper werden folgen. Zurzeit ist die wichtigste Frage für viele Käufer, ob der Switch IPv6 unterstützt, auch wenn die wenigsten schon in der Implementierung sind. Nachdem das Ende von IPv4 aber greifbar ist, sollten potenzielle Käufer auf IPv6-Kompatibilität oder zumindest einen garantierten Upgrade-Pfad beim neuen Switch achten.