Der Prozessprofi: Itil-Service-Manager

13.05.2005
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Wer Itil-Service-Manager werden will, benötigt das Founda- tion Certificate und mindestens zwei Jahre Berufserfahrung im IT-Serviceumfeld: "Ein Hochschulstudium oder eine IT-Ausbildung sind nicht nötig - aber praktisch alle Teilnehmer bringen eines davon mit", hat Meyer beobachtet. Mindestens 60 Seminarstunden sind zwingend vorgeschrieben. Am Ende der Ausbildung, die meist aus zwei vier- oder fünftägigen Blöcken besteht, müssen die Teilnehmer eine Prüfung ablegen. Aber anders als bei Produktschulungen oder Office-Seminaren, nach deren Besuch eine Teilnahmebestätigung oft ohne Test oder Leistungsnachweis vergeben wird, hat es die Itil-Prüfung in sich: Trotz intensiver Ausbildung liegt die Durchfallquote bei rund 30 Prozent.

Management-Circle-Projektleiter Meyer hat daraus Konsequenzen gezogen: "Die hohe Durchfallquote bewog uns, ein integriertes Konzept zu entwickeln." Im Rahmen seiner virtuellen Itil-Akademie bietet der Seminarveranstalter jetzt ein Gesamtpaket an. Vom Einstieg mit dem Foundation Course über zwei viertägige Service-Manager-Anwesenheitsseminare mit mehrwöchiger Internet-Unterstützung bis zur eintägigen Prüfungsvorbereitung begleitet das Schulungsunternehmen die Aspiranten zum Itil-Service-Manager.

Nicht jeder darf Kurse anbieten

Darüber hinaus hat die Akademie, wie andere Veranstalter auch, so genannte Itil-Practitioner-Seminare entwickelt, die vor allem für Praktiker gedacht sind, die sich tiefer in einzelne Prozesse einarbeiten wollen. "Dieser Ausbildungsgang ist aber noch nicht zertifizierbar, die genauen Regelungen stehen für den deutschsprachigen Raum noch aus", berichtet Meyer.

Itil-Kurse darf nicht jeder anbieten, Prüfungen abnehmen schon gar nicht. Der Inhalt der Seminare und die Ansprüche an die Aspiranten sind international festgelegt. Ausbilden dürfen nur zertifizierte Schulungsunternehmen. Die Itil-Prüfungen nimmt der TÜV-Süd ab, der als einzige Organisation im deutschsprachigen Raum akkreditiert ist und die begehrten Itil-Zertifikate ausstellen darf. Zum Lern- und Examensstress kommt der finanzielle Aufwand: Rund 8000 Euro müssen die Teilnehmer für die komplette Ausbildung inklusive Prüfungsgebühr auf den Tisch legen.