Der PC ist tot, es lebe der PS

17.04.1987

IBM hat eine neue Serie von Mikrocomputern angekündigt: Personal Systems (PS). Die PC-Software läuft auch auf PS. PS-Software der IBM wird aber nicht auf PCs laufen, weder auf dem Original-IBM-AT noch auf den Clones. Und die Moral der Geschichte: Der IBM-PC sieht nun genauso alt aus wie der billigste Clone. Die Versprechungen, von wegen "Sicherung der Investitionen", entpuppen sich als leeres Geschwätz. Wer in den letzten sechs Monaten IBM-AT-2 oder -3 gekauft hat, hat schlicht 30 Prozent zuviel bezahlt (alle "Rabatte" sind bei der Rechnung schon berücksichtigt) und darüber hinaus 20 Prozent weniger Leistung bekommen. In einem Jahr, wenn PS wirklich lieferbar ist, sieht er genauso alt aus. Natürlich werden wir IBM-PS kaufen, wie wir auch IBM-PC und IBM-AT gekauft haben. Aber hier und heute kaufen wir doch lieber Kompatible mit 12-MHz-80286 oder mit 16-MHz-80386. Bis ein doppelt so schneller IBM-PS wirklich verfügbar ist, haben sich die dann alten Geräte schon längst amortisiert.

Hagen Cyrus

GFU Cyrus + Rölke mbH Computerservice, Köln

CW Nr. 13 vom 27. März 1987, Seite 13: "IBM-Strategie verunsichert MDT-Kunden"

Ihr Bericht enthält eine Irreführung der Leser über meine Ausführungen auf der ersten Jahreskonferenz der Common Europe Deutschland. Die mir zugeschriebene Äußerung ist sowohl als wörtliches Zitat als auch dem Sinne nach falsch.

Ich kann den Inhalt meiner Ausführungen nicht besser zusammenfassen, als dies in dem offiziellen Mitteilungsblatt der Common Europe erfolgte; nämlich daß die IBM

- "voll hinter dem Vertriebspartnerkonzept steht und es noch weiter ausbaut,

- in noch bessere Unterstützungssysteme investiert,

- ihr Angebot an Branchenlösungen verbreitert und - last but not least -

- die Zufriedenheit der Kunden mit den IBM-Vertriebspartnern und mit IBM selbst nach wie vor als wichtigstes Ziel begreift".

"C. F. Meißner ließ keinen Zweifel daran, daß es auch für Mittelstandskunden der IBM nach wie vor die direkte Kundenunterstützung durch IBM-Mitarbeiter gibt. Sie kommt vor allem dann zum Zug, wenn es um die Unterstützung von Kunden mit mittel- und langfristiger DV-Investitionsplanung, die ein dynamisches Wachstum von Budget und Investitionen zur Folge hat, geht."

Der Verlauf der Tagung hat bewiesen, daß eine partnerschaftliche Diskussion zwischen Common Europe, ihren Mitgliedern und IBM stattfindet.

Carl-Friedrich Meißner

7260 Calw

Sorry, die CW-Redaktion hat eine Presse-Information der Common Europe wiedergegeben, die in bezug auf die Meißner-Ausführungen mißverständlich war, so daß fälschlicherweise Common-Meinung von uns dem IBM-Referenten zugeschrieben wurde.