Personal Cloud statt Personal Computer

Der PC ist tot, die PC lebt

16.06.2011
Von 
Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Immer mehr Menschen nutzen immer mehr Geräte

So nutzt eine wachsende Zahl von Menschen eine ebenso steigende Zahl von Geräten wie Smartphones, Computer oder Tablet-PCs: 124 Millionen Erwachsene in den USA verfügten schon 2010 zu Hause oder auf der Arbeit über zwei oder mehr internetfähige Geräte. Forrester schätzt, dass diese Zahl bis 2016 auf 184 Millionen US-Bürger steigen wird, die dann einen Computer in der Arbeit nutzen, einen zu Hause und Smartphones sowie Tablets überall.

Es gibt immer mehr leicht nutzbare Cloud-Services. Viele Menschen nehmen bereits solche Dienste jenseits des traditionellen Webs in Anspruch. Das können soziale Netzwerken wie Facebook oder Twitter sein, Internetshops wie Amazon oder eBay oder Datenspeicher wie Dropbox oder Apples neue iCloud. Diese Dienste haben eines gemeinsam: Sie existieren neben-, nicht miteinander. Auf jeder einzelnen dieser Seiten muss man seine eigenen Nutzerprofile verwalten, spezielle Zugangsdaten kennen und mit proprietären Umgebungen zurechtkommen. In der Forrester-Umfrage gaben immerhin 29 Prozent der Befragten an, dass sie Probleme mit der großen Zahl von Zugangskennungen haben. Die Menschen, folgert Forrester daraus, brauchen Hilfe beim Vereinheitlichen dieser vielen Zugänge und Umgebungen.

Das Archiv digital gespeicherter Informationen wächst dramatisch an. Früher waren digitale Informationen oft dem Verfall preisgegeben: Man druckte E-Mails und Dokumente aus, um sie zu bewahren. Die digitale Sicherung der Daten war lange kein Thema. Auch das hat sich im Internetzeitalter dramatisch geändert: Wer Bilder, Nutzerprofile und immer häufiger auch persönliche oder geschäftliche Dokumente im Internet ablegt, tut das in der Regel für die Ewigkeit. Online-Daten verfallen nicht. Dazu kommt, dass immer mehr Dokumente digital gespeichert werden müssen, um regulatorische oder gesetzliche Vorgaben einzuhalten.

Was waren das für Zeiten, als man seine Word- oder Excel-Dokumente auf einer Diskette unterbringen konnte. Heutzutage hortet ein durchschnittlicher Anwender Daten in Giga- und Terabyte-Größe: Dokumente, Fotos, Musik, Filme. Und das auf unterschiedlichen Endgeräten wie Smartphone, Privat- und oft auch Geschäfts-Computern. Wie man da den Durchblick bewahrt und solche Riesenmengen an Daten nutzt, vorhält und sichert und über die unterschiedlichen Endgeräte synchronisiert, beherrschen nur wenige.

Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verwischen. Man erledigt private E-Mails während der Arbeit und geschäftliche Aufgaben schnell auch noch nach Feierabend. Und bei einer wachsenden Zahl von Aktivitäten lässt sich zudem gar nicht mehr sauber trennen, ob das nun beruflich oder privat ist; das Netzwerken bei Facebook oder Xing gehört oft zu den täglichen Routine-Aufgaben dazu.