Der PC erreicht die Grenzen des Wachstums

26.05.2003
Von den en
Vor der Krise galt der PC als Triebfeder für Fortschritt und Wachstum der IT-Branche. Zwar sind die Desktops nach wie vor nicht aus der Unternehmens-DV wegzudenken, doch sind sie mittlerweile zum reizlosen Arbeitsmittel degradiert.

Vor der Krise galt der PC als Triebfeder für den Fortschritt und das Wachstum der gesamten IT-Branche. Zwar sind die Desktop-Rechner trotz aller Unkenrufe nach wie vor nicht aus der Unternehmens-DV wegzudenken, doch sind sie mittlerweile zum reizlosen Arbeitsmittel degradiert.

Die meisten kennen ihn, fast jeder nutzt ihn, mindestens einmal hat ihn jeder schon zum Teufel gewünscht: den PC, das Rückgrat der modernen IT und zugleich der persönliche Client der ersten Wahl. Doch im gegenwärtigen Mobilitätszeitalter ist mit dem gemeinen Tischrechner nicht mehr viel Staat zu machen - die Technik gilt als antiquiert. Auch haben sich die Prioritäten der Anwender im Laufe der Krisenjahre verändert: War es früher gut fürs Ego, einen schnelleren Rechner als die Kollegen vorzeigen zu können, ist man heutzutage froh, wenn man überhaupt noch einen eigenen Schreibtisch hat.

Kein Grund zur Eile

Seit der letzten großen Rollout-Welle anlässlich der Jahr-2000-Umstellung warten die einschlägigen Lieferanten darauf, dass Anwender in großem Stil ihre mittlerweile steuerlich abgeschriebenen Desktops gegen zeitgemäße Computer austauschen. Der diesbezügliche Druck auf Seiten der Unternehmen scheint sich allerdings in Grenzen zu halten. Als Statussymbol taugen Desktops jedenfalls nicht mehr - den aus heutiger Sicht eher unspektakulären Büroknechten stehlen schmucke Flachbildschirme, Smartphones, PDAs oder Notebooks zunehmend die Schau. Wolfgang Honold, IT-Leiter der Getzner Textil AG aus dem österreichischen Bludenz, bringt das Problem auf den Punkt: "Der PC ist zum normalen Werkzeug reduziert - ich will nicht sagen, degradiert - worden." Man brauche heute nicht unbedingt einen Rechner mit einer Taktfrequenz von 3 Gigahertz - "aber das war früher natürlich genauso". Früher hatte es es sich die heimische Wirtschaft allerdings leisten

können, die Wünsche der Mitarbeiter zu erfüllen.