CW: Im Outsourcing gab es im vergangenen Jahr eine gute Nachfrage, aber die Preise sind stark gefallen. Sind IBM-Einnahmen in diesem Segment unter Druck geraten?
DIEMER: Im IT-Outsourcing gibt es definitiv Wachstum und nicht nur mit größeren Unternehmen, sondern auch im Mittelstand. Im Application-Management legt das Geschäft in den jeweiligen Feldern unterschiedlich stark zu.
CW: Angeblich beginnen Kunden nur noch Projekte, die langfristigen Gewinn versprechen. Viele Vorhaben werden zurückgestellt.
DIEMER: Das stimmt. Es gibt derzeit zwei wesentliche Treiber. Die Effizienz soll gesteigert und gleichzeitig die Qualität verbessert werden. Deshalb fragen die Anwender verschiedene Sourcing-Varianten nach. Die einen wollen mit der IT-Auslagerung Kosten variabilisieren und ihren Geldfluss verbessern. Den anderen geht es um eine Steigerung des Gewinns.
Viele Kunden fragen sich: Was sind heute meine Kernkompetenzen? Können externe Partner den Wandel besser unterstützen? Ist eine Kombination aus eigener IT und externem Markt-Know-how optimal? Alle wollen natürlich die Kosten senken.
CW: In der Krise sparen Unternehmen auch, indem sie eigene Ressourcen besser auslasten. Dadurch gibt es weniger Bedarf an externen Leistungen. Spüren Sie das?
DIEMER: Das kann ich nicht bestätigen. Wir haben andere Erfahrungen gemacht.
CW: Sind die Preise stärker unter Druck geraten?
DIEMER: Die Preise sind ständig unter Druck. Seit dem Einzug von Benchmarking-Klauseln in Verträgen ist alles transparent. Theoretisch bräuchten Kunden nicht einmal mehr eine Benchmarking-Vereinbarung, um von fallenden Preisen zu profitieren. Die großen Benchmarker können zu allen Services detaillierte Kostenangaben machen. Und auf die Daten haben die Anwender ohne weiteres Zugriff.