Web

Der neue Kampf ums "T" - Telekom-Chef Obermann rammt Pflöcke ein

04.12.2006

Aber auch Obermann weiß, die Börsenstimmung ist allein nicht zu drehen, nur wenn Köpfe rollen. Investoren meiden schließlich nicht nur die Telekom, sondern auch andere Aktien aus der Branche. Beim rosa Riesen kommt erschwerend hinzu, dass der Konzern immer noch ein angestaubtes Behördenimage mit sich herumschleppt, viele unkündbare Beamte beschäftigt und seinen Service weiter verbessern muss. Der scharfe Wettbewerb im Festnetz und sinkende Margen im Mobilfunk in Deutschland verschärfen zudem die Lage. Vor allem die Großaktionäre Bund und Blackstone machen dem neuen Telekom-Chef ordentlich Dampf.

Anleger und Analysten wollen klare Strategien sehen. Ob Obermann die Skeptiker überzeugen kann, bleibt abzuwarten. So viel scheint jedenfalls klar: Der Telekom-Vorstand wird künftig die Profile der Geschäfte schärfen. Ganz kundenorientiert soll es mit den beiden Sparten Privat- und Geschäftskunden bei der Telekom künftig zugehen. Doch der ganz große Wurf soll es nicht sein. Obermann wolle behutsam vorgehen und die beiden Sparten T-Mobile und T-Com erst einmal nicht auflösen, heißt es in der Branche.

"Ich erwarte nichts Konkretes", dämpft auch Theo Kitz von der Privatbank Merck Finck & Co überzogene Hoffnungen. Eine Umstrukturierung mag sinnvoll sein, aber sie stehe zunächst einmal nur auf dem Papier. Eine Neuausrichtung könne zudem nicht über Nacht stattfinden und Obermann könne die komplette Strategie seines Vorgängers Ricke nicht über Bord werfen, zumal er selber als Mobilfunkchef ein enger Vertrauter von Ricke im Konzernvorstand war und an dessen Strategiesetzung mitgearbeitet hat.