Unternehmen sollten nicht auf Marketing-Getöse achten

Der neue Hype heißt Fibre Channel

15.08.1997

Auf der Suche nach einem besseren Datendurchsatz für Speicherung, Backup und Restore locken die Hersteller die Anwender mit neuen Produkten, die unter dem Schlagwort "Fibre Channel" beziehungsweise "Fibre Channel - Arbitrated Loop" (FC-AL) schon seit Ende 1996 angeboten werden. Mit Datendurchsatzraten von 100 MB/s und einer Kabellänge von bis zu zehn Kilometern zwischen Server und Speichersystem scheint diese Technik ideal für datenintensive Anwendungen wie Data-Warehouses oder kaufmännische Datenbanken.

Nach Ansicht der Analysten der Meta Group kann der Glasfaserkanal zwei der vier Beschränkungen beim I/O-Verkehr eliminieren: den Datendurchsatz beim Client und beim Backup-Server. Allerdings bleiben die Beschränkungen durch Netzüberlastung und Verwaltungs-Overhead davon unberührt. Als Lösung bietet sich ein dedizierter Backup-Ring an, der dem Fibre Channel bei Backup und Restore die benötigte Bandbreite zur Verfügung stellt.

Als größten Pferdefuß neben den hohen Preisen bei Implementierung einer FC-Lösung sehen die Analysten jedoch die (herkömmlichen) Backup-Geräte (etwa Bandlaufwerke) an: Meta Group schätzt, daß FC-Bandlaufwerke erst ab Mitte 1998 oder Anfang 1999 angeboten werden. Bis dahin werden FC-SCSI-Bridges für Kompatiblität sorgen.

Im kommenden Jahr wird aller Voraussicht nach Ultra-2 SCSI eingeführt werden, das mit einem Datendurchsatz von 80 MB/s fast an die Leistungsfähigkeit von FC-AL heranreicht. Deshalb, so die Analysten, sollten Unternehmen zuerst in diese Technik investieren, wenn mehr Bandbreite benötigt wird - und auch nur dann, wenn sich die neue Schnelligkeit in Mark und Pfennig berechnen läßt, etwa mit mehr Transaktionen zusätzliche Einnahmen garantieren. Erst ab 1999 werden Geräte mit FC-AL preislich mit SCSI-Laufwerken konkurrieren können.