Programme von Windows entkoppeln

Der nächste Trend heißt Anwendungs-Virtualisierung

04.08.2008
Von Michael Pietroforte

Virtualisiertes Software-Management

Die Erstellung einer virtualisierten Anwendung ist bei allen Produkten mit der Anfertigung von herkömmlichen Installationspaketen vergleichbar. Die Anwendung wird auf einem Master-PC installiert, während der Packager im Hintergrund mitläuft. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Methoden. Entweder es wird vor und nach der Installation jeweils ein Snapshot des Gesamtsystems erzeugt und die Differenz für das Paket verwendet, oder der Packager schiebt sich zwischen die Installationsroutine und das Betriebssystem und protokolliert alle Zugriffe mit.

Die letztere Methode gilt als zuverlässiger, da so Unterschiede zwischen Quell- und Zielsystem, etwa wenn es sich um verschiedene Windows-Versionen handelt, eher in den Griff zu bekommen sind. Im Problemfall kann man bei den meisten Produkten aber auch noch nachträglich von Hand Dateien und Registry-Einträge ergänzen.

Einfache Tools verzichten auf Agenten

Bei der Verteilung der Anwendungen verfolgen die Anbieter ebenfalls unterschiedliche Strategien. Produkte wie VMware ThinApp oder Xenocode Virtual Application Studio, die ohne Agent auskommen, bringen häufig auch keine Backend-Komponenten mit. Der Administrator stellt hier Anwendungen über ein Netzwerklaufwerk oder über die Software-Verteilungslösung eines Drittanbieters auf den PC-Arbeitsplätzen bereit.

Die Integration in die Shell erfolgt in der Regel mit Hilfe von Microsoft-Installer-Dateien (MSI). Ein Doppelklick auf eine DOC-Datei startet dann beispielsweise ein virtualisiertes Word genauso, wie es der Anwender gewohnt ist. Die MSI-Dateien müssen dann aber auf herkömmliche Art und Weise verteilt werden, was eigentlich dem Grundgedanken der Software-Virtualisierung widerspricht, da man ja möglichst ohne Installation auskommen möchte.